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Personalnotstand erfasst immer mehr Bereiche

Dass es schon in einigen Bereichen einen gravierenden Fachkräftemangel in der Bundesrepublik Deutschland gibt, ist inzwischen hinreichend bekannt. Dazu gehört beispielsweise die komplette Pflegebranche. Auch dem Staatswesen droht durch Personalmangel in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein Kollaps durch zahlreiche Bedienstete, die in den Ruhestand gehen. Nun meldet die nächste Branche einen Fachkräftebedarf, der nicht mehr vollständig gedeckt werden kann. Schon jetzt fehlen bundesweit quer durch alle Anbieter massenhaft Paketzusteller und der Bedarf wird vor allem durch das boomende Geschäft der Versandhändler ständig weiter steigen. Der Branchenverband BIEK geht davon aus, dass allein in den nächsten drei Jahren bundesweit 30.000 zusätzliche Paketzusteller benötigt werden.

Wie DHL den Personalnotstand beseitigen will

Auch DHL ist vom Problem der fehlenden Paketzusteller massiv betroffen. In einem Interview bestätigte nun Jürgen Gerdes, der bei DHL für den Bereich der Paketzustellung verantwortlich ist, dass das Unternehmen einen Deal mit der Bundeswehr eingegangen ist. Dort scheiden pro Jahr bis zu 15.000 Soldatinnen und Soldaten aus dem aktiven Dienst aus. Sie sollen im Anschluss bevorzugt als Paketzusteller bei DHL arbeiten. Jürgen Gerdes betonte die Hoffnung, auf diesem Weg eine ausreichende Zahl motivierte und zuverlässige Zusteller zu finden. Die Deutsche Post hat in den letzten Jahren in den neu gegründeten 46 Regionalfirmen rund 9.000 Paketzusteller eingestellt. Damit sind allein bei der Deutschen Post und den dazugehörigen Tochterfirmen etwa 103.000 Paketzusteller beschäftigt. Bis zum Jahr 2020 sollen weitere 10.000 Neueinstellungen folgen.

Können neue Zustelltechnologien den Personalmangel lindern?

Einige Versandhändler führen schon seit einiger Zeit Tests für die Zustellung mit Drohnen durch. Doch geeignet ist diese Variante selbst bei einer kompletten Ausreifung aufgrund der in Deutschland zu beachtenden Nutzungsbestimmungen nur für das nähere Umfeld der Versandzentren. Die Drohnenzustellung ist also zur Bekämpfung des Personalnotstands bei der Paketzustellung derzeit nicht geeignet. Dazu kommt das kontinuierlich steigende Aufkommen an Paketen, das sich aktuellen Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2025 verdoppeln wird. Der einzige Lösungsansatz lautet momentan Crowd-Delivery. Dabei werden die Pakete von Privatpersonen zugestellt, die sich damit ein Nebeneinkommen verschaffen können.

Quelle: dpa

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