Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Bei deutschen Behörden droht gravierender Personalmangel

Schon jetzt müssen die Bürger der Bundesrepublik Deutschland bei einigen Behörden Schlange stehen. Das betrifft – trotz sinkender Arbeitslosenzahlen – die Jobcenter, aber auch die Einwohnermeldeämter, Führerscheinstellen und Zulassungsstellen. Schon jetzt ist absehbar, dass sich diese Situation in den nächsten Jahren gravierend verschärfen wird. Der Grund dafür sind die Altersstrukturen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Das geht aus einem Statement von Christoph Verenkotte, dem derzeitigen Präsidenten des Bundesverwaltungsamts hervor.

Welche Probleme benennt das Bundesverwaltungsamt konkret?

Nach den Angaben von Christoph Verenkotte geht ein großer Teil der in öffentlichen Dienstbeschäftigten in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Er bezeichnete den dadurch verursachten Personalschwund wörtlich als „drastisch“. Insgesamt arbeiten derzeit rund eine halbe Million Menschen in der Bundesverwaltung. Im Vergleich dazu sieht der Bundeshaushalt aber nur 500 Stellen für die Einarbeitung neuer Beschäftigter als Reserve für die aus Altersgründen ausscheidenden Beschäftigten vor. Der Chef des Bundesverwaltungsamts bezeichnete diese Zahl als rein symbolisch. Er sieht schon jetzt die Gefahr, dass zahlreiche Dienstleistungen der Bundesverwaltung gänzlich eingestellt und von der Qualität her beschnitten werden müssen.

Der Deutsche Beamtenbund warnt ebenfalls vor einem Kollaps

Klaus Dauderstädt, der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbunds, gab in einem Interview an, dass der Personalnotstand in einigen Behörden schon jetzt herrscht. Als Beispiel benennt er die Finanzämter. Dort gibt es jetzt schon eine Unterbesetzung mit einem Umfang von 20 Prozent, was er wörtlich als „verantwortungslos“ bezeichnet. Die Folgen zeigen sich bereits deutlich für den Staat und die Steuerpflichtigen. Die Steuerzahler müssen ewig auf ihre Bescheide warten und dem Staat gehen bei der dadurch nicht optimal möglichen Verfolgung von Steuersündern jährlich rund 50 Milliarden Euro verloren. An vielen deutschen Gerichten ist die Situation nicht anders, denn Kläger und Beklagte müssen stellenweise ein halbes Jahr und mehr auf notwendige Verhandlungstermine warten.

Quelle: dpa

About Author