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Ölpreis im freien Fall: Wird es Maßnahmen zur Stabilisierung geben?

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Seit Anfang des Jahres 2020 gleicht die Chartkurve beim Ölpreis an den Börsen einer Rodelbahn. Es geht kontinuierlich abwärts. Nun soll ein Fachkomitee über weitere Maßnahmen entscheiden.

Das nächste planmäßige Treffen der OPEC und weiterer Ölförderstaaten findet erst am 5. und 6. März 2020 statt. So lange wollen die ölfördernden Länder mit ihren Reaktionen auf den rutschenden Ölpreis nicht warten. Sie sehen sofortigen Handlungsbedarf.

Wie hat sich der Ölpreis in den letzten Wochen genau entwickelt?

Bei der Sorte WTI gab des den Spitzenwert der letzten 52 Wochen mit 66,30 US-Dollar am 23. April 2019. Der Tiefstwert beim Ölpreis der beendeten Börsentage wurde am 3. Februar 2020 mit gerade einmal 50,11 US-Dollar pro Barrel verzeichnet. Der Einbruch bei WTI-Rohöl seit dem Jahresbeginn 2020 liegt bei mehr als 20 Prozent. Nach Börsenstart am 4. Februar 2020 fiel die Sorte WTI sogar kurzzeitig unter die 50-Dollar-Marke. Anschließend gab es nach den ersten Hinweisen auf mögliche Maßnahmen des Fachkomitees eine leichte Erholung. Sie fand allerdings ein schnelles Ende, denn schon wenige Minuten später kostete ein Barrel WTI bereit wieder weniger als 51 US-Dollar. Der Ölpreis bei der Sorte BRENT zeigte eine ähnliche Entwicklung. Am 24. April 2019 gab es den Spitzenwert mit 74,57 Dollar pro Barrel. Der Tiefstwert am 3. Februar 2019 lag bei 54,45 Dollar. Der Intraday-Chart vom 4. Februar 2020 zeigt eine Erholung bis gegen 10:00 Uhr MEZ. Seither zeigt die Chartkurve wieder nach unten.

Was belastet den Ölpreis aktuell?

Vor allem der Blick auf die Entwicklungen in China macht den Börsianern genau wie den Ölförderern heftig zu schaffen. Die rund um das Coronavirus für notwendig gehaltenen Quarantänemaßnahmen haben immense Auswirkungen auf die Wirtschaft. Allein durch die zwei großen Autobauer Toyota und Honda wurden in den Krisenregionen in China 15 Fabriken geschlossen. Auch der deutsche Autobauer BMW verlängerte die Werksferien zum chinesischen Neujahrsfest um eine Woche. Google hat alle Mitarbeiter in China nach Hause geschickt. Mehr als 2000 Filialen großer Fast-Food-Ketten sind geschlossen. IKEA hat zahlreiche Filialen in China dicht gemacht. Die Zahl der Airlines, die ihre Linienflüge nach China einstellen, steigt von Tag zu Tag weiter. Auch die Entwicklung beim Baltic Dry Index drückt auf die Ölpreise. Er stürzte von rund 5.000 Punkten im Septembern 2019 auf aktuell 20 Punkte. Dieser Index gibt die Auslastung der Ozeanriesen an. Die Frachtraten befinden sich genau wie der Ölpreis im freien Fall.

Quelle: Börse Frankfurt

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