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Notfallambulanzen in Deutschland immer stärker belastet

Air rescue service

Notfallambulanzen sind ein wichtiger Baustein der medizinischen Versorgung in Deutschland. In den letzten Jahren hat ihre Auslastung stark zugenommen.

Ein Blick auf die offiziellen Statistiken rund um die Notfallambulanzen zeigt die Bedeutung dieser medizinischen Versorgungsstellen um Gesundheitssystem der Bundesrepublik Deutschland. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr 2023 rund 17,2 Millionen Patientinnen und Patienten dort behandelt. Das markiert einen neuen Rekord. Eine Umkehr dieser Tendenz ist nach dem aktuellen Stand so schnell nicht in Sicht.

Notfallambulanzen müssen auch an der Grundversorgung mitwirken

Die Zahl der Patientinnen und Patienten in den Notfallambulanzen der Krankenhäuser wurde im Jahr 2028 erstmals erfasst. Damals wurden sie von rund 11,7 Millionen Menschen aufgesucht. Danach fiel die Anzahl der Behandlungen bis auf einen Tiefstand von 9,4 Millionen Fällen im Jahr 2020. Die Analysten des Statistischen Bundesamts führen das auf die Begleiterscheinungen der Coronakrise zurück. Einerseits hatten viele Menschen Angst, sich im Umfeld der Krankenhäuser mit dem Coronavirus anzustecken. Andererseits trugen die zur Bekämpfung der weiteren Ausbreitung verhängten Einschränkungen des Alltags und der Mobilität zum Rückgang der Fallzahlen bei. Andere Statistiken belegen, dass es dadurch weniger Unfälle gab. Das betraf sowohl Verkehrsunfälle als auch Arbeitsunfälle und Sportunfälle. Ab dem Jahr 2021 stiegen die Fallzahlen wieder an. Zuletzt mussten die Notfallambulanzen in ganz Deutschland rund 34.000 Patientinnen und Patienten pro Tag versorgen. Ein Grund für diese hohe Zahl ist der Mangel an niedergelassenen Hausärzten und Fachärzten. Vielen erkrankten oder verunfallten Personen bleibt oft nur der Weg in die Notfallambulanzen, um überhaupt zeitnah eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Personalbestand bei den Rettungsdiensten ist deutlich gestiegen

Eine gute Nachricht mit Blick auf die Verfügbarkeit von medizinischen Fachkräften gibt es, denn die Zahl der bei den Rettungsdiensten beschäftigten Personen ist stark angestiegen. Innerhalb eines Jahrzehnts (von 2012 bis 2022) erhöhte sich die Anzahl der hauptamtlich Beschäftigten und ehrenamtlich Tätigen um stolze 71 Prozent. Zuletzt wurden rund 86.000 abhängig Beschäftigte bei den Rettungsdiensten gezählt. Allein bei den Vollzeitbeschäftigten gab es zeitgleich ein Plus von 49 Prozent. Bei den Teilzeitbeschäftigten wurde von 2012 bis 2022 sogar ein Zuwachs um 129 Prozent verzeichnet. Damit kann der Fachkräftezuwachs im gesamten Gesundheitssystem nicht mithalten, denn es kamen im Betrachtungszeitraum lediglich 19 Prozent Fachkräfte hinzu. Doch noch ist der Fachkräftemangel auch bei den Rettungsdiensten nicht behoben. Bei der Bundesagentur für Arbeit zählen die bei den Rettungsdiensten benötigten Ausbildungen auch zum Jahresende 2024 noch als Engpassberufe.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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