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Niagarafälle sind fast vollständig zugefroren

Wer gerade einen Urlaub im Nordosten der USA oder im Südwesten von Kanada plant, der sollte unbedingt einen Abstecher zu den Niagarafällen einplanen. Sie sind immer sehenswert, doch jetzt gibt es eine Besonderheit zu bewundern: Sie sind bis auf ein kleines Rinnsal komplett zugefroren. Vor allem in der Nacht bieten sie ein wunderschönes Schauspiel vom Skylon Tower aus. Die lokalen Tourismusbehörden haben das Beste aus der Situation gemacht und auf dem Eis bunte Lichter verteilt. So ähneln die Niagarafälle in der Nacht eher einer Märchenkulisse als Wasserfällen. Schuld an der Situation sind die Temperaturen, die – genau wie an der südlicheren US-Ostküste – tiefer als gewöhnlich sind.

Wird das Eis der Niagarafälle zu einem Problem?

Die Nutzer der Niagarafälle profitieren derzeit davon, dass die Wasserfälle über eine Zwei-Wege-Schaltung verfügen. Die über die Wasserfälle selbst abfließende Menge an Wasser kann bis auf zehn Prozent der natürlich dorthin fließenden Menge gedrosselt werden. Unter der Eisschicht ist genügend Platz, sodass es zu keinem Rückstau kommt. Die umgeleitete Menge an Wasser dient der Stromproduktion, denn die Niagarafälle beherbergen auch ein leistungsstarkes Wasserkraftwerk. Das erste große Wasserkraftwerk wurde unter dem Namen „Edward Dean Adams Power Plant“ bereits 1895 zugeschaltet. Damals war es mit 78,3 Megawatt das größte Wasserkraftwerk der Welt. 1961 wurde es vom „Robert Moses Niagara Power Plant“ abgelöst, das es auf eine Leistung von 2,5 Gigawatt bringt.

Wie erfolgt die Steuerung der Wassermenge an den Niagarafällen?

Die Niagarafälle sind sowohl von kanadischer Seite als auch von amerikanischer Seite aus touristisch voll erschlossen. Um den durchschnittlich 18 Millionen Gästen pro Jahr ein wirklich eindrucksvolles Schauspiel liefern zu können, haben Kanada und die USA ein Abkommen unterzeichnet, nach dem während der Saison tagsüber nur die Hälfte der Fluten des Niagara River in die Turbinen des Wasserkraftwerks umgeleitet werden dürfen. Nachts sind es danach bis zu neunzig Prozent. Außerhalb der Saison dürfen an den Niagarafällen 75 Prozent der Wassermassen zur Stromerzeugung genutzt werden. Im Jahr 1848 waren die Niagarafälle für einen reichlichen Tag trocken gelegt. Ursache war ein Eisstau am Abfluss des Eriesees. 1969 gab es am amerikanischen Teil der Niagarafälle ganze fünf Monate lang kein Wasser. Grund waren geologische Untersuchungen sowie eine Stabilisierung der Felswand durch die Einpressung von Beton.

Quelle: Weather.com

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