Der
Wovor warnt der Weltklimarat im aktuellen Bericht?
Die Ozeane und die vereisten Flächen spielen beim Ausgleich des globalen Klimas eine große Rolle. Genau dort lauern in Zukunft massive Gefahren für mehr als 1,3 Milliarden Menschen. Sie resultieren aus der Tatsache, dass die globale Erwärmung einen Wert von einem Grad Celsius längst überschritten hat. Über Landmassen liegt die Erwärmung nach einem vorherigen Bericht des Weltklimarats sogar bereits bei mehr als 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu der Zeit vor Beginn der industriellen Revolution. Bei den Eisflächen droht ein Totalausfall als Ausgleichsfaktor fürs Klima und als Wasserspeicher. Das Abschmelzen der Gletscher sowohl an den Polen als auch im Hochgebirge schreitet immer schnellen voran. Wenn alle Hochgebirgsgletscher dem Klimawandel zum Opfer fallen, droht rund 670 Millionen Menschen chronischer Wassermangel. In den arktischen Regionen droht etwa 65 Millionen Menschen durch das Abschmelzen der Eismassen ein Schicksal als Klima-Flüchtlinge.
Weitere 680 Millionen Menschen durch Anstieg des Meeresspiegels bedroht
Im gesamten 20. Jahrhundert stieg der Meeresspiegel durch die globale Erwärmung um rund 15 Zentimeter an. Auch dort ist eine rasante Beschleunigung zu beobachten. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich der Anstieg des Meeresspiegels auf 3,6 Millimeter pro Jahr beschleunigt. Den Schätzungen des Weltklimarats zufolge wird im 21. Jahrhundert mindestens ein Anstieg um 30 bis 60 Zentimeter zusammenkommen. Falls es der Menschheit nicht gelingt, den Ausstoß von Treibhausgasen zeitnah und deutlich zu verringern, wird der Meeresspiegel bis zum Ende des 21. Jahrhunderts sogar um mehr als einen Meter steigen. Von den Folgen wären rund 680 Millionen Menschen weltweit betroffen. Welche Folgen schon der recht gering anmutende Anstieg des Meeresspiegels jetzt schon hat, zeigt sich beispielsweise in Bangladesch.
Hinzu kommt die zusätzliche Energie in den Ozeanen, die für regelmäßige Hotspots mit warmem Wasser sorgt. Ein Beispiel dafür ist „The Blobb“. Dieses Phänomen wurde auch im Sommer 2019 im nördlichen Pazifik beobachtet. Die zusätzliche Wärmeenergie in den Ozeanen begünstigt die Entstehung verheerender Hurrikane und Taifune, die Flutwellen verursachen. Durch die Verstärkung im Zusammenspiel mit der Erhöhung des Meeresspiegels werden die Flutwellen Regionen erreichen, die bisher verschont geblieben sind. Die vielerorts getroffenen Schutzmaßnahmen (wie beispielsweise in New Orleans nach dem Hurrikan „Katrina“) reichen bei einem weiteren Voranschreiten der globalen Erwärmung schon bald nicht mehr aus.
Klimawandel gefährdet Nahrungsgrundlagen der Menschheit
Auch davor warnt der Weltklimarat in seinem aktuellen Bericht. Ursache dafür ist, dass zwischen 20 und 30 Prozent des vom Menschen seit den 1980er Jahren produzierten Kohlendioxidausstoßes in den Fluten der Ozeane gespeichert wurden. Die Folgen sind schon jetzt durch eine Reduzierung des Sauerstoffgehalts zu spüren. Die Fischbestände schrumpfen, was bereits viele Menschen in Küstenregionen die wirtschaftliche Existenz gekostet hat. Viele Klimaschutzmaßnahmen werden unnötig hinausgezögert. Das beweisen Fakten, die in der RTL-Sendung „Das Jenke-Experiment“ im Rahmen der Klimathemenwoche gezeigt wurden. Auf der künstlichen Müllinsel der Malediven sollen auch in den nächsten Jahren noch mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll direkt auf der offenen Deponie verbrannt werden. Geeignete Recyclingtechnik steht zur Verfügung. Allerdings ist sie den Betreibern der Müllinsel zu teuer und soll deshalb erst ab 2024 genutzt werden. Das heißt, hier ist die internationale Gemeinschaft gefragt. Beim Klimaschutz sollte die gesamte Menschheit zusammenhalten, denn der Klimawandel bedroht letztlich die gesamte Menschheit und nur die Gruppen, die im aktuellen Bericht des Weltklimarats als besonders gefährdet hervorgehoben wurden.
Quelle: IPCC
Weitere Meldungen
50 Jahre Super Outbreak: Was machte den Tag so besonders?
Google mischt künftig bei Katastrophenwarnungen mit
Schwerer Blizzard hält US-Westküste in Atem – weiterer Sturm unterwegs