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Neues von Google: Kleidung wird zum touchfähigen Bedienelement

Mit einem Fingertipp auf den Ärmel oder die Jackentasche das Startphone starten? – Es klingt wie eine ferne Utopie, doch Google hat auf der Entwicklerkonferenz I/O im Mai 2015 genau solche Stoffe bereits vorgeführt. Damit würde die Kleidung zu einem Touchpad werden. Die Entwicklung derartiger Stoffe läuft beim Internet- und Technologieriesen Google im Fachbereich ATAP schon seit einiger Zeit unter dem Codenamen „Project Jacquard“. Als Vorbild für den Namen diente der zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Joseph-Marie Jacguard entwickelte Stoff, der sich industriell mit einem programmierbaren Webstuhl herstellen ließ. Der Jacquard-Webstuhl gilt heute als einer der ersten Vertreter der digital gesteuerten Industriemaschinen.

Wie funktionieren die Stoffe aus dem „Project Jacquard“?

Bei den Stoffen aus dem „Project Jacquard“ werden nicht-leitende und leitende Textilfasern miteinander kombiniert. Sie werden matrixartig verarbeitet, sodass die Stoffbahnen gleichsam zu einem Touchscreen werden. Eine der größten Herausforderungen besteht dabei darin, dass auch die steuernde Elektronik und die Stromversorgung mit in die daraus hergestellte Kleidung integriert werden müssen. Doch dieses Problem scheint nach den Präsentationen auf der Google-Entwicklerkonferenz bereits erfolgreich gelöst worden zu sein. Einen interessierten Abnehmer für die Touchpad-Stoffe gibt es auch schon und das ist kein Geringerer als das Unternehmen Levi Strauss, das vor allem für seine Jeans weltbekannt ist.

Welche Potentiale haben touchfähige Stoffe von Google?

Für die Kommunikation mit der zu steuernden Technik kommt beim „Project Jacquard“ Low Power WiFi verwendet. Bei der Vorführung der touchfähigen Stoffe machte Google deutlich, dass sich damit nicht nur einige Funktionen von Smartphones steuern lassen. Auch die erfolgreiche Bedienung eines Media-Players wurde bei der Google Entwicklerkonferenz I/O vorgeführt. Denkbar sind auch Anwendungen wie die Steuerung des Lichts in einem Raum. Das Ziel der Entwickler besteht nun darin, die touchfähigen Stoffe so zu optimieren, dass die daraus hergestellten Kleidungsstücke ganz normal gewaschen werden können, ohne die in ihnen enthaltenen elektronischen Bauteile zu beschädigen.

Quelle: Engadget

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