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High-End-Technik kann den Menschen nicht vollständig ersetzen
Die Kleine Anfrage beschäftigt sich nicht nur mit den Auswirkungen der Künstlichen Intelligenzen in Form von Software, sondern bezieht auch die neuesten Entwicklungen bei der Robotertechnik ein. Sicher wird es an einigen Stellen dazu kommen, dass beispielsweise bei standardisierten Produktionsprozessen durch ausgeklügelte Roboter menschliche Arbeitskräfte eingespart werden. Dennoch bleiben Menschen für die Beaufsichtigung unverzichtbar. In einigen Branchen lassen sich die Auswirkungen des Fachkräftemangels reduzieren. Dazu zählen Hilfsroboter im Pflegebereich. Sie können beispielsweise Essen, Zeitungen oder andere Dinge bringen, was dem Fachpersonal Zeit spart. Doch die Hilfsroboter sind nicht in der Lage, Spritzen mit Medikamenten zu setzen oder Verbände zu erneuern. Dennoch wird es in einigen Branchen zu einem Arbeitskräfteüberschuss kommen. Dabei hat die Bundesregierung ihrer Antwort zufolge erkannt, dass nur ein gutes Weiterbildungs- und Umschulungsmanagement negative Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote verhindern wird.
Wo liegen die größten Potenziale der Künstlichen Intelligenzen und Roboter?
Dazu bezieht die Bundesregierung in ihrer Antwort eindeutig Stellung. Einen Schwerpunkt macht die Kompensation von Nachteilen durch Behinderungen aus. Die Künstlichen Intelligenzen können behinderten Menschen nicht nur den Alltag an sich erleichtern, sondern auch einen Beitrag dazu leisten, dass mehr körperlich und/oder geistig behinderte Menschen einer Arbeitstätigkeit nachgehen können. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind Künstliche Intelligenzen in Form von Vorlesefunktionen und Spracherkennungssoftware. Die Zusammenarbeit von Robotertechnik und KI-Systemen kann an anderer Stelle zur Prävention gegen Berufskrankheiten vorbeugen. Das stellt unter anderem der Einsatz moderner Exoskelette beim Handling schwerer Bauteile unter Beweis.
In welchen Branchen haben Künstliche Intelligenzen die größte Bedeutung?
Nach dem aktuellen Stand profitieren die Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche am meisten von den Vorteilen des KI-Einsatzes. Er erfolgt aktuell in rund einem Drittel aller Unternehmen dieser Branche. Im verarbeitenden Gewerbe sind KI-Systeme in etwa 9 Prozent der Firmen im Einsatz. Diese Echtzeitzahlen liegen weit hinter dem möglichen Potenzial. Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort auf die Einschätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). In der dort erstellten Analyse heißt es, dass Berufe mit höheren Qualifikationen mit 51 Prozent stärker von der KI-Verbreitung betroffen sind als Menschen in Tätigkeiten, für die keine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich ist (40 Prozent). Das ergibt sich aus Erhebungen in den Jahren 2012 bis 2019. Typische Frauenberufe werden durch die Robotic-Technik und die KI-Systeme deutlich weniger verdrängt als Männerberufe.
Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/10198
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