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Neue Hoffnung für Lungenkrebs-Patienten?

Jedes Jahr sterben in Deutschland 50.000 Menschen an Lungenkrebs. Viele Betroffene könnten jetzt neue Hoffnung schöpfen. Aus Basis genetischer Untersuchungen wurde ein neuer Diagnose- und Therapieansatz entwickelt. Das zumindest berichten die Forscher an der Uniklinik Köln und auch NRWs Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.

Bei dem Verfahren soll durch Pathologen eine Analyse des Lungen-Tumorgewebes durchgeführt werden. Bei dieser sollen vor allem die genetischen Veränderungen betrachtet werden, die die Entstehung oder das Wachstum des Tumors gefördert haben. Mit spezialisierten Onkologen sollten dann Behandlungen mit gezielt wirkenden Medikamenten abgesprochen und durchgeführt werden. Die Methode sei bereits seit 2009 erprobt, allerdings bisher nur im Kölner Spitzenzentrum. Jetzt liegen die ersten überraschenden Ergebnisse vor: Die Überlebenszeit der betroffenen Lungenkrebs-Patienten habe sich teilweise verdreifacht, im Vergleich zur klassischen Chemotherapie.

Lässt sich das Verfahren von Lungenkrebs auf Darmkrebs übertragen?

Nun stellt sich den Forschern die Frage, ob das Verfahren von der Behandlung von Lungen- auf Darmkrebs übertragen lässt. Die Experten an der Kölner Uniklinik sind sich sicher, dass das Verfahren auf viele andere und häufig auftretende Krebsarten übertragen werden könne.

Mehr als 3.500 Proben von Lungenkrebs werden in Köln Jahr für Jahr molekulardiagnostisch untersucht. Laut Aussagen der Experten der Klinik entspricht das etwa sieben Prozent aller neuen Lungenkrebserkrankungen in Deutschland. Damit habe man in Köln die europaweit größte Diagnostikplattform für Lungenkrebs ins Leben gerufen.

Weiterhin heißt es, dass bei mehr als der Hälfte der Patienten bestimmte Mutationen entdeckt würden. Diese könnten mit Medikamenten gezielt bekämpft werden, so dass die Therapie nicht nur effektiver ausfalle, sondern auch wesentlich besser verträglich sei, als eine klassische Chemotherapie.

Netzwerke aufbauen und Lungenkrebs den Kampf ansagen

Bereits heute ist die Uniklinik Köln im „Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs“ wichtiger Bestandteil. Diesem Netzwerk haben sich mittlerweile 50 niedergelassene Kliniken, Lungenfachärzte und Onkologen angeschlossen. Sie alle schicken die Lungenkrebsproben nach Köln, wo die Proben binnen weniger Tage untersucht werden. Die angeschlossenen Ärzte werden anschließend über die entdeckten Mutationen informiert und erhalten eine Empfehlung für die weitere Behandlung des Patienten. In Köln gibt man an, dass es ein wichtiges Ziel sei, solche und ähnliche Netzwerke bundesweit aufzubauen, um damit dem Lungenkrebs generell den Kampf anzusagen.

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