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Netzausbau für Windenergie: Deutschland hängt Plan hinterher

Vor allem die fehlenden Leitungswege sind in Deutschland noch ein Hindernis, welches dem Ausbau der Nutzung der Windenergie im Wege steht. Dabei wäre sie dringend notwendig, damit die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele in der Energiepolitik erreichen kann.

Peter Altmaier, der Wirtschaftsminister der Bundesregierung, hatte bereits vor einigen Wochen in einem offiziellen Statement zugegeben, dass es erhebliche Verzögerungen beim Ausbau der Leitungswege für die Nutzung der Windenergie in Deutschland gibt. Dabei räumte er stellenweise Verzögerungen um zwei bis drei Jahre ein.

Welche Probleme hemmen die Nutzung der Windenergie aktuell?

Vor allem bei den notwendigen Nord-Süd-Trassen klaffen aktuell noch erhebliche Lücken. Insgesamt werden in der Bundesrepublik rund 7.700 Kilometer leistungsstarke Stromtrassen zusätzlich benötigt. Davon wurden bisher gerade einmal rund 1.000 Kilometer realisiert. Diesen Zustand betrachtet Peter Altmaier als untragbar. Vielerorts sind es die behördlichen Genehmigungen für den Bau von überirdischen Hochspannungsleitungen, welche den weiteren Ausbau verzögern. Deshalb will der Wirtschaftsminister die Genehmigungsverfahren zumindest für die Erweiterung bestehender Stromtrassen vereinfachen und die Mitspracherechte der Länder beschränken. Dagegen haben jetzt schon neun Bundesländer ihr Veto eingelegt. Vielerorts protestieren die Anwohner gegen die Errichtung neuer Masten für Stromleitungen, weshalb sie stattdessen in der Erde verlegt werden. Die

Wie verteilt sich die Energieerzeugung in Deutschland momentan?

Im gesamten Jahr 2017 wurden deutschlandweit 654 Terawattstunden Strom erzeugt. Davon stammen noch immer 148 Terawattstunden aus Braunkohlekraftwerken und 76 Terawattstunden aus Steinkohlekraftwerken. Kernkraftwerke trugen mit 94 Terawattstunden zur Gesamtleistung bei. Gas- und Ölkraftwerke brachten es zusammen auf 92 Terawattstunden. Das heißt, der überwiegende Anteil des Stroms wird in Deutschland noch aus konventionellen Energieträgern und aus der Atomenergie gewonnen. Die Kraftwerke, in denen erneuerbare und umweltfreundliche Energie genutzt wird, brachten es 2017 auf einen Gesamtanteil von 217 Terawattstunden. Die gute Nachricht ist, dass sich die von ihnen produzierte Energiemenge im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt hat, denn im Jahr 2007 lag ihr Anteil noch bei 88 Terawattstunden. Das reicht aber längst nicht aus, denn immer mehr Stromkunden suchen bei den Strompreisvergleichen „grüne Stromtarife“.

Quelle: Umweltbundesamt, ARD

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