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Nachgefragt: Zustellung bei der Deutschen Post und DHL

Häufig entsteht der Eindruck, dass die Deutsche Post ihre Angabe, die meisten Briefe bereits am nächsten Arbeitstag zuzustellen, nicht mehr halten kann. Wir haben deshalb nachgefragt und interessante Antworten erhalten.

Zuerst einmal waren wir sehr überrascht, dass sich Matias Persson, einer der Pressesprecher der Deutschen Post, binnen kürzester Zeit nach unserer Anfrage bei uns gemeldet hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit bei einem relativ kleinen Medium, wie wir es sind.

Warum scheinen viele Briefe verspätet anzukommen?

Uns haben einige Anfragen zur Zustellung von Briefen erreicht. Teilweise kommen Briefe erst nach sechs bis acht Tagen nach dem Datum an, zu welchem sie erstellt wurden. Unser Verdacht war, dass der Fachkräftemangel inzwischen auch die Deutsche Post erreicht haben könnte. Das wurde vom Pressesprecher verneint. Engpässe gibt es hier nur urlaubsbedingt und krankheitsbedingt. Ansonsten gelingt es der Post derzeit noch, für einen ausreichenden Fachkräftenachschub zu sorgen. Die aktuelle Statistik weist aus, dass aktuell 94 Prozent aller Briefe am 1. oder 2. Werktag nach der Einlieferung zugestellt werden. Immerhin bewältigt die Post pro Tag ein durchschnittliches Aufkommen von 94 Millionen Briefen. Ob die Zustellung am 1. oder 2. Werktag erfolgt, hängt von der Uhrzeit der Einlieferung ab. Das gilt sowohl für die Abgabe in den Annahmestellen als auch den Einwurf im Briefkasten. Wer eine schnelle Zustellung wünscht, sollte sich also über die Abholzeiten und Leerungszeiten informieren.

Warum kommen immer montags so wenig Briefe an?

Der Verdacht, die Deutsche Post würde montags nicht zustellen, ist falsch. Auch am Montag läuft die Zustellung ganz normal. Der Eindruck einer montags ausfallenden Zustellung ist rein subjektiv. Die Ursache ist, dass die Mehrheit der verschickten Briefe von Unternehmen und Behörden stammt. Dort wird freitags nur bis Mittag und am Samstag gar nicht gearbeitet. Das führt dazu, dass am Montag durch die letzte Einlieferung am Freitagvormittag in der Regel keine Behördenbriefe und Geschäftsbriefe ankommen können.

Interessant ist auch die Frage, warum so viele Behördenbriefe am Samstag bei den Empfängern ankommen, obwohl sie zu Wochenbeginn ausgestellt wurden. Die Deutsche Post trägt daran keine Schuld, wie der Pressesprecher ausdrücklich bestätigte. Das hat andere Gründe, wie eine kleine Befragung in Annahmestellen ans Tageslicht brachte. Sowohl bei der Deutschen Post als auch bei den privaten Briefdiensten gibt es Mengenrabatte. Sie werden von Behörden und vielen Unternehmen ausgenutzt, um die Kosten zu senken. Das heißt, die ausgehenden Briefe werden nicht jeden Tag eingeliefert, sondern oftmals über mehrere Tage hinweg gesammelt, um die Mengenrabatte in Anspruch nehmen zu können. Das können Sie selbst prüfen, indem Sie sich den Poststempel genauer anschauen.

DHL-Paketzustellung: Was können die Kunden selbst tun?

Vielerorts gibt es immer wieder Hinweise von Kunden, dass für die Abholung von Paketen, deren Empfänger nicht angetroffen wurde, lange Wege erforderlich sind. Ein besonderes Problem ist das für ältere und gehbehinderte Menschen, die kein eigenes Fahrzeug haben. Hier können Sie als Kunde von DHL selbst aktiv werden. Sprechen Sie die Betreiber der Annahmestellen direkt darauf an. Sie haben nämlich nicht nur die Möglichkeit, als Annahmestelle tätig zu sein, sondern können sich bei DHL um die Tätigkeit als Abholstation bemühen. Zwar bedeutet das einen Mehraufwand, aber gleichzeitig ist es eine sinnvolle Ergänzung der Angebote, denn darüber werden auch Kunden in die Geschäfte gelockt, die sonst nie dorthin kommen würden. Der kleine Zusatzaufwand ist am Ende kostenneutral, weil einige Ausgaben für die Neukundenakquise eingespart werden können. DHL macht letztlich durch die Benachrichtigung zur die Abholstelle Gratis-Werbung für die Unternehmen, die sich zu den Kooperationspartnern von DHL und der Deutschen Post zählen.

Quelle: Matias Persson, Pressesprecher der Deutschen Post

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