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Nach Bombenfund: Radrennen in Hessen abgesagt

Das für heute geplante Radrennen um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt wurde vom hessischen Landeskriminalamt (LKA) abgesagt. Wie das LKA mitteilte, gab es Hinweise auf eine Bedrohung der Bevölkerung, die die Absage des internationalen Radrennens nötig gemacht hätten. Aus einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ geht hervor, dass sich eine Gruppe von Amateur-Radfahrern davon nicht abhalten lassen und trotzdem zum Rennen antreten will.

Radrennen wurde nach Bombenfund abgesagt

Hintergrund für die Absage des Rennens war ein Bombenfund am Mittwoch. Bei einem Ehepaar wurden im Keller neben einer funktionsfähigen Rohrbombe auch diverse Waffenteile und Munition gefunden. Der Polizeipräsident für Westhessen rühmt sich denn auch mit der Aussage, dass durch die Festnahme des Ehepaars am Mittwoch ein Anschlag verhindert werden konnte. Zwar sei bisher kein konkretes Ziel für den Anschlag bekannt, allerdings habe es „deutliche Überschneidungen vom Streckenverlauf des Radrennens und dem Bewegungsprofil“ des mittlerweile festgenommenen Ehepaars gegeben.

Das LKA teilte weiter mit, dass noch zu viele Fragen zum Ziel eines möglichen Anschlages offen seien. Daher ginge die öffentliche Sicherheit vor, zumal bisher unklar ist, ob sich nicht Trittbrettfahrer einfinden, die den Anschlag doch noch verüben könnten.

Laut den ersten bekannt gewordenen Details handelt es sich bei dem Ehemann um einen Deutschen mit türkischen Wurzeln. Er soll unter anderem Verbindungen zur islamistischen Szene haben und vor Jahren soll er in Kontakt mit der „Sauerland-Gruppe“ gestanden haben. 2007 hatte diese Anschläge geplant und befindet sich seither unter Beobachtung der Ermittlungsbehörden.

Ehepaar wurde nach Kauf von Wasserstoffperoxid observiert

Wie es aus dem LKA weiter heißt, laufen die Ermittlungen gegen das Paar bereits seit einigen Wochen und es wurde schon länger observiert. Grund dafür war die Aussage einer Baumarktverkäuferin, die bekannt gab, dass das Paar bereits Ende März drei Liter Wasserstoffperoxid gekauft hatte, angeblich zum Bekämpfen der Algen im Gartenteich. Anhand des Überwachungsvideos aus dem Baumarkt wurde das Paar ausfindig gemacht und observiert, denn Wasserstoffperoxid eignet sich unter anderem zum Bombenbau.

Bei der Festnahme des Paars wurden am Mittwoch neben der Rohrbombe auch ein Sturmgewehr G3 und 100 Schuss Munition gefunden. Grund für die Bekanntgabe der Verkäuferin über den hohen Wasserstoffperoxid-Kauf des Paars ist die Grundstoffüberwachung, die seit dem Fall der „Sauerland-Gruppe“ in Deutschland eingeführt wurde. Diese besagt, dass Geschäfte den Verkauf großer Mengen von Stoffen, die für den Bombenbau geeignet sind, melden müssen. Als die Polizei die Identität des Paars überprüfte, wurde schnell klar, dass man einen falschen Namen angegeben habe. Zudem hätte die erworbene Menge Wasserstoffperoxid für die Reinigung von Dutzenden Teichen ausgereicht.

Quelle: Tagesschau

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