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Mindestlohn bedroht Taxifahrer

Der Mindestlohn ist in Deutschland beschlossene Sache. Ab dem kommenden Jahr soll jeder einen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde erhalten. Profitieren könnten davon Taxifahrer, die derzeit einen der am schlechtesten bezahlten Jobs in Deutschland ausüben. Bei angestellten Taxifahrern liegt der Lohn aktuell im Schnitt bei sechs bis 6,50 Euro pro Stunde. Müssen sich die Taxiunternehmen nun an den neuen Mindestlohn halten, geht das unweigerlich auch mit Tariferhöhungen einher.

Tariferhöhungen von Taxiverbänden beantragt

Die „Süddeutsche Zeitung“ hat anlässlich des Themas eine Umfrage durchgeführt. Aus dieser ergab sich, dass Hunderte von Unternehmen in ebenso vielen Städten und Landkreisen bereits eine Tariferhöhung beantragt haben. In Hamburg ist diese bereits durchgeführt worden. Zum 01. Oktober 2014 wurden die Gebühren um 7,8 Prozent erhöht.

Ab Dezember 2014 sollen die Taxipreise in Dresden steigen, um etwa 20 bis 30 Cent pro gefahrenem Kilometer, wie der Stadtrat jetzt beschlossen hat. Michael Müller, der Präsident des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes (BZP) erklärte, dass man im Bundesdurchschnitt Preiserhöhungen von 25 Prozent beantragt habe. In einigen Regionen seien aber auch Erhöhungen von 50 bis 60 Prozent nötig, so etwa in Mecklenburg-Vorpommern. Den aktuellen Aussagen zufolge wurden Erhöhungen von

  • 20 Prozent in Stuttgart,
  • 25 Prozent in Duisburg und Hannover und
  • 30 Prozent in Delmenhorst

beantragt. Allerdings bleiben die Aufschläge, die genehmigt werden, meist deutlich unter den Forderungen der Taxiunternehmen. Mehr als 800 Genehmigungsbehörden sind für die Anträge in ganz Deutschland zuständig.

Was wird aus den 200.000 Taxifahrern?

Bundesweit sind mehr als 200.000 Taxifahrer von den Neuregelungen zum Mindestlohn betroffen. Bereits Mitte September gab es erste Tarifverhandlungen über einen Mindestlohn, die jedoch gescheitert sind. Zwar kann die Branche noch einen Aufschub bis 2017 erreichen, bevor der Mindestlohn tatsächlich gezahlt werden muss, dafür sind aber tarifvertragliche Einigungen nötig, die die genaue Vorgehensweise beschreiben. Sofern diese Einigungen nicht erzielt werden, muss der Mindestlohn bereits 2015 gezahlt werden.

Der BZP vertritt in Deutschland 25.000 von 33.000 Taxiunternehmen und damit die breite Masse. Man erklärt aber, dass der höhere Stundenlohn von zahlreichen Unternehmen nicht gezahlt werden könnte. 50.000 bis 70.000 Betriebe sollen sich demnach durch den Mindestlohn in akuter Gefahr befinden.

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