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Mietpreisbremse – wo können die Mieter profitieren?

Noch heute soll über die Mietpreisbremse im Bundesrat entschieden werden. Die Zustimmung für das Gesetz, das ab 01. Juni 2015 greifen könnte, gilt bereits als sicher. Es sieht vor, dass die Neuvermietung von Wohnungen einen Mietpreis beinhalten muss, der maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Allerdings wird die Mietpreisbremse nur dort umgesetzt, wo ein „angespannter Wohnungsmarkt“ herrscht. Um diese Definition festzulegen, müssen allerdings die Länder umfangreiche Gutachten vorlegen. Daher ist bisher nicht eindeutig klar, wo die Mietpreisbremse tatsächlich kommen wird. Bei einigen Großstädten ist man sich indes sicher, dass man das neue Gesetz auch nutzen will.

Berlin ist pro Mietpreisbremse

Berlin ist eindeutig für die Mietpreisbremse und will sie definitiv einführen – und zwar im gesamten Stadtgebiet. Stadtentwicklungssenator Andreas Greisel erklärte, man wolle die Mietpreisbremse so früh als rechtlich irgendwie möglich  einführen. Wie der Berliner Mieterverein erklärt, hat die Bundeshauptstadt gerade in der Innenstadt ein „massives Knappheitsproblem“. Bei gut zwei Dritteln aller neu vermieteten Wohnungen könnte die Mietpreisbremse den Mietpreis deckeln, so erste Berechnungen des Mietervereins.

Hamburg mit angespanntem Wohnungsmarkt

Auch in Hamburg gilt der Wohnungsmarkt als angespannt. Daher will man hier die Mietpreisbremse ebenfalls einführen – laut Bürgermeister Olaf Scholz sogar im gesamten Bundesland. Dabei liegt die Nachfrage vor allem in begehrten Gegenden deutlich über dem Angebot.

München – Spitzenreiter bei Mietpreisen

Die bayerische Landeshauptstadt München gilt als unangefochtener Spitzenreiter bei den Mietpreisen. Im Schnitt müssen Mieter 15,77 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter bei einer Neuvermietung berappen. Damit liegt München noch vor Frankfurt, wo „nur“ 13,35 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter fällig werden. Trotzdem ist bisher noch nicht klar, ob München die Mietpreisbremse tatsächlich einführen will.

Köln denkt noch über Mietpreisbremse nach

In Nordrhein-Westfalen gilt die Stadt Köln als nahezu sicherer Anwärter auf die Mietpreisbremse. Allerdings ist auch hier das Gutachten zum Wohnungsmarkt noch nicht abgeschlossen, wie das Bauministerium mitteilt. Bei den Großstädten reiht sich Köln mit einem Quadratmeterpreis von 10,27 Euro im Mittelfeld ein.

Mietpreisbremse kommt in Frankfurt/Main

In Frankfurt/Main dagegen ist man sich bereits sicher, dass man die Mietpreisbremse umsetzen will. Die durchschnittliche Kaltmiete liegt mit 13,35 Euro pro Quadratmeter auch recht hoch. Trotzdem gibt es für Hessen noch keine konkreten Aussagen, denn zuerst muss das Städtebauministerium noch festlegen, in welchen Städten und Stadtteilen die Mietpreisbremse gelten solle. Frankfurt/Main aber drängt bereits jetzt auf eine schnelle Entscheidungsfindung.

Kommt die Mietpreisbremse in Stuttgart?

In Stuttgart spricht man nicht von einem Gutachten zum Wohnungsmarkt, sondern von einer Gebietskulisse, die für ganz Baden-Württemberg erstellt werden soll. Ob die Mietpreisbremse in Stuttgart zum Beispiel kommt oder nicht, ist bisher unklar, ebenso, wie die Frage danach, ob sie für die gesamte Landeshauptstadt oder nur einzelne Viertel gelten soll. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt in Stuttgart bei 12,20 Euro, damit gehört die Stadt zu den drei teuersten Großstädten überhaupt. Rolf Gaßmann, der beim Deutschen Mieterbund Baden-Württemberg arbeitet, erhofft sich eine schnelle Entscheidung, denn seiner Meinung nach sollte die Mietpreisbremse im Land schnellstmöglich nach Inkrafttreten des Gesetzes auch realisiert werden.

Düsseldorf wünscht sich Mietpreisbremse

Auch Düsseldorf ist sich seiner hohen Mieten bewusst und hat bei der Landesregierung bereits beantragt, die Mietpreisbremse einführen zu dürfen. Im Schnitt zahlen die Mieter hier ebenfalls 10,26 Euro pro Quadratmeter wie in Köln. Allerdings ist auch in Düsseldorf bisher noch unklar, wann die Mietpreisbremse kommen wird. Michael Groschek, der Bauminister NRWs, gab an, dass die Regelung frühestens im Frühsommer umgesetzt werden könnte.

Quelle: Welt

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