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Meisterwerke der Ingenieurskunst: Die Russki-Brücke

Architekten haben an vielen Stellen der Welt besondere Herausforderungen vor allem beim Brückenbau zu meistern. Ein solches Beispiel ist die Russki-Brücke in Wladiwostok, mit der wir unsere kleine Serie zu den Brückenrekorden fortsetzen. Ihren Namen bekam die Brücke, weil sie die Stadt mit der Insel Russki verbindet und dabei den Bosporus überquert. Die 2012 eröffnete Brücke haben die Einheimischen und Gäste der Tatsache zu verdanken, dass auf der Insel im Herbst des Eröffnungsjahres der Wirtschaftsgipfel der asiatischen und pazifischen Länder stattfand. Ansonsten hätte die russische Regierung die riesige Investition wahrscheinlich nicht getätigt, denn die Insel zählt gerade einmal rund 5.200 Einwohner.

Welche technischen Daten weist die Russki-Brücke auf?

Zum Zeitpunkt der Eröffnung durfte sich die Russki-Brücke über den ersten Platz auf der Rangliste der Schrägseilbrücken mit der größten Stützweite freuen. Diese beträgt bei der mittleren Durchfahrtsöffnung 1.104 Meter. Der mittlere Abschnitt wird von zwei A-förmigen Pylonen gehalten, die es vom Meeresboden bis zur Spitze auf knapp 321 Meter bringen. Durch die enormen Ausmaße kann die mittlere Durchfahrt von Schiffen passiert werden, die bis zu siebzig Meter über die Wasseroberfläche aufragen. Das längste Schrägseil bringt es auf 578 Meter. Die Besonderheiten der Russki-Brücke sind den Windgeschwindigkeiten und dem Erdbebenrisiko geschuldet. Damit das Bauwerk bei hohem Winddruck nicht zur „tanzenden Brücke“ wird, wurden die Schrägseile mit Schwingungsdämpfern ausgestattet. Vierzig dieser hydraulischen Systeme können sogar individuell an die Windverhältnisse angepasst werden. Um Schäden durch Erdbeben zu vermeiden, wurde die Russki-Brücke mit Gleitlagern, Dehnungsfugen und hydraulischen Dämpfern an den Brückenenden ausgestattet.

Wissenswertes über Wladiwostok

Die knapp 600.000 Einwohner zählende Stadt Wladiwostok beherbergt den bedeutendsten Hafen Russlands am Japanischen Meer, das zu den Randmeeren des Pazifiks gehört. Das rund 561 Quadratkilometer große Stadtgebiet umfasst neben dem Bereich auf dem Festland fünfzig Inseln. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich hier nur ein kleines Fischerdorf. Die rasante Entwicklung setzte ein, nachdem 1962 einen größeren Hafen erhielt. Binnen 18 Jahren erlangte Wladiwostok dadurch den Status einer Stadt. Für einen weiteren Entwicklungsschub sorgte die Anbindung an die Transsibirische Eisenbahn im Jahr 1903. Heute zählt sich Wladiwostok zu den wichtigsten Marinestützpunkten in Russland sowie den bedeutendsten Umschlagsplätzen von Waren, die per Schiff importiert und exportiert werden. Außerdem besitzt die Stadt einen Flughafen, an dem pro Jahr rund 1,6 Millionen Passagiere abgefertigt werden.

Quelle: structurae.de, vlc.ru

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