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Mehr Geld für deutsche Arbeitnehmer

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts haben ergeben, dass Arbeitnehmer im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld in der Tasche hatten. Die geringe Inflationsrate verbunden mit guten Tarifabschlüssen sorgte dafür. Die Inflation lag den aktuellen Daten zufolge bei nur 0,9 Prozent. Die Reallohnsteigerung dagegen betrug 1,6 Prozent, so dass von den Lohnerhöhungen viel im Geldbeutel der Arbeitnehmer blieb. Dabei war die Reallohnsteigerung so hoch wie seit dem Krisenjahr 2008 nicht mehr ausgefallen, wie aus dem Bericht des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Allerdings wurden auch Sonderzahlungen gestrichen, so dass es erstmals seit 2010 einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent gab.

Mehr Geld für den Konsum

Dieses Plus an Geld in der eigenen Tasche kann die Wirtschaft beflügeln, sind sich Experten sicher. Aufgrund der nicht vorhandenen attraktiven Anlagemöglichkeiten landet das Gehaltsplus direkt im Konsum. Auch für dieses Jahr soll die Entwicklung Experteneinschätzungen zufolge anhalten.

Die IG Metall und die IG BCE beispielsweise befinden sich derzeit in Tarifverhandlungen für mehr als vier Millionen Beschäftigte. Beide Industriegewerkschaften haben bereits in den letzten Jahren überdurchschnittliche Abschlüsse erzielt und gelten als „Tarif-Lokomotiven“. Sie haben einen wesentlichen Anteil an der Gesamtlohnsumme. Die IG Metall fordert 5,5, die IG BCE 4,8 Prozent mehr Lohn für ihre Mitglieder. Dadurch könnte Arbeitnehmern in diesen Branchen noch mehr Geld winken.

Dem gegenüber stehen Arbeitnehmer in beschäftigungsreichen Branchen, wie etwa dem Handel oder dem Gastgewerbe, die mit deutlich geringeren Lohnerhöhungen rechnen dürfen. Trotzdem wurde gerade für sie auch der Mindestlohn geschaffen, der mehr Geld in ihre Taschen spült.

Tarifsteigerungen oberhalb der Inflationsrate – seit Jahren

Wer alleine die Tarifgehälter betrachtet, auf die sich Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften geeinigt haben, stellt dabei ein Plus von 2,2 Punkten für 2014 fest. Seit dem Jahr 2009 gelingt es den Gewerkschaften, Tarifabschlüsse zu erzielen, die oberhalb der Teuerungsrate liegen, erklärt Reinhard Bispinck vom gewerkschaftlichen WSI-Tarifarchiv.

Zudem wird auch für das Jahr 2015 eine eher geringe Inflation erwartet. Bundesbank-Chef Jens Weidmann geht davon aus, dass die stark gesunkenen Energiepreise dafür sorgen werden, dass die gesamte Teuerungsrate noch unter den prognostizierten 1,1 Prozent bleiben wird. Zudem entwickelt sich die Wirtschaft deutlich stärker, als ursprünglich erwartet. So geht die Bundesregierung aktuell von einer Steigerung der Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent aus.

Quelle: Südwestpresse

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