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Masterplan zur Rettung der Schwimmbäder gefordert

Viele Schwimmbäder müssen zumeist aus finanziellen Gründen schließen. Das führt dazu, dass viele Menschen das Schwimmen nicht mehr lernen, wie auch die DLRG berichtet. Doch wie kann man diesen Teufelskreis durchbrechen?

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Organisation (DLRG) gibt an, dass sich die deutschen Schwimmbäder in einem schlechten Zustand befinden. Daraufhin hat die Organisation eine Petition gestartet, in der man einen bundesweiten Masterplan fordert, mit dem die Badeanstalten gerettet werden können. Diese Petition ist heute Thema im Petitionsausschuss im Bundestag.

Viele Schwimmbäder in schlechtem Zustand

Laut DLRG-Sprecher Achim Wiese, müssen viele Schwimmbäder in Deutschland schließen oder werden gar abgerissen. Die wenigen, die noch übrig bleiben, sind den Aussagen zufolge sehr stark sanierungsbedürftig.

Mittlerweile kann schon ein Viertel der Grundschulen keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil die Schwimmbäder fehlen. Immer mehr Kinder können demnach nicht schwimmen. Bereits 2017 gab die DLRG eine Umfrage in Auftrag, aus der hervorging, dass 60 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer seien.

Wie dramatisch das enden kann, zeigen weitere Statistiken. Alleine in den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 sind in Deutschland 250 Menschen bei Badeunfällen ertrunken. Das sind zwar etwas weniger als im Vorjahr (270 Todesfälle), trotzdem ist die Zahl alarmierend hoch. Vorwiegend sind Männer von den tödlichen Unfällen betroffen, nur 19 Prozent sind Frauen. Häufig seien Männer mutiger und überschätzten ihre Fähigkeiten, heißt es in der Begründung zu dieser Entwicklung. Aber auch junge Migranten sind klar zur Risikogruppe zu zählen, da sie die Gefahren häufig falsch einschätzen. In den ersten sieben Monaten des Jahres sind 18 Migranten ertrunken – allesamt Nichtschwimmer.

4,5 Milliarden Euro Sanierungsstau in Schwimmbädern

Wiese geht von einem Sanierungsstau in den Schwimmbädern von rund 4,5 Milliarden Euro aus. Er fordert, dass man die Kommunen mit diesem Problem nicht alleine lassen dürfe. Insgesamt bräuchte man sogar 14 Milliarden Euro, die laut Petition jeweils hälftig von Bund und Ländern getragen werden sollten.

Alleine seit 2000 werden es 80 Bäder pro Jahr weniger, wie die DLRG bereits im Sommer berichtete. Und der Trend hält weiter an. Die aktuelle Petition haben 130.000 Menschen unterschrieben. Allerdings wird der Petitionsausschuss erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob die Petition tatsächlich in den Bundestag geht, hieß es.

Quelle: dpa

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