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Massiver Stellenabbau bei Bombardier

Der Zughersteller Bombardier Transportation kündigte massive Stellenstreichungen an. Alleine in Deutschland soll jeder siebte Job in diesem und im nächsten Jahr gestrichen werden. 1.430 der bisher 10.500 Jobs fallen damit weg. Trotzdem seien keine Werksschließungen in Deutschland geplant, betonte das Unternehmen immer wieder.

Bombardier will fit für die Zukunft werden

Wie Präsident Laurent Troger erklärte, wolle man das Unternehmen „für die Zukunft formen“. Zwar seien Finanz- und Auftragslage solide, allerdings gehe es darum, die Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten und die Gewinne auszubauen. Gerade in Deutschland sei der Wettbewerb besonders stark, so Troger weiter, weil die Kunden sich immer häufiger nach günstigeren Lieferanten in Osteuropa und Asien umsähen.

Weltweit beschäftigt Bombardier übrigens 39.700 Mitarbeiter. 3.200 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden. Die Stellenstreichungen in Deutschland sind Teil eines Stellenabbaus von insgesamt 7.000 Stellen, da das zweite Geschäftsfeld des kanadischen Unternehmens, der Flugzeugbau, schwächelt.

In Deutschland soll gut die Hälfte der Stellenstreichungen Leiharbeiter treffen, deren Verträge nicht verlängert werden. Betroffen sind alle Standorte, von Hennigsdorf bei Berlin über Görlitz, Bautzen, Braunschweig, Kassel, Siegen und Mannheim. In welchen Werken wie viele Stellen gestrichen werden sollen, wollte Troger bisher aber noch nicht verraten.

Zwingt massiver Umsatzrückgang Bombardier zu Stellenabbau?

Bereits im letzten Jahr musste der Konzern einen zehnprozentigen Umsatzrückgang auf 18,2 Milliarden US-Dollar hinnehmen. Aufgrund sehr hoher Abschreibungen erzielte der kanadische Konzern einen Verlust von 5,3 Milliarden US-Dollar. Auch in diesem Jahr geht Bombardier-Chef Alain Bellemare von einem Umsatzrückgang auf etwa 16,5 bis 17,5 Milliarden US-Dollar aus. Dieser lässt sich vor allem auf die Geschäftsflugzeug-Sparte zurückführen.

Er geht von einem Gewinn vor Steuern, wobei Sondereffekte bereits herausgerechnet seien, von 200 bis 400 Millionen US-Dollar aus. Im vergangenen Jahr lagen die Zahlen noch bei 554 Millionen US-Dollar.

Wie Bombardier weiter erklärt, werde ein Teil der Stellenstreichungen durch Neueinstellungen in anderen Ländern wieder aufgefangen. So soll die Zugsparte nur noch rund 1.000 Arbeitsplätze verlieren. Im letzten Jahr brachte das Geschäftsfeld immerhin einen Umsatz von 8,3 Milliarden US-Dollar ein, was jedoch im Vergleich zu 2014 (9,6 Milliarden US-Dollar) ebenfalls rückläufig ist. Troger erklärte, der Umsatzrückgang ließe sich auf den Abschluss großer Projekte zurückführen. Allerdings stünden in den Auftragsbüchern noch Aufträge für mehr als 30 Milliarden US-Dollar.

Quelle: FAZ

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