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Loewe Technologies: Ein beliebter deutscher TV-Hersteller ist am Ende

Wie die Unternehmensführung offiziell bestätigt hat, stellt Loewe Technologies die Produktion zum 1. Juli 2019 ein. Die bereits im Mai 2019 angemeldete Insolvenz in Eigenregie ist gescheitert.

Der Produktionseinstellung bei Loewe Technologies ging ein hartes Ringen um die Erhaltung des deutschen Traditionsunternehmens voraus. Bereits im Sommer 2013 hatte das Unternehmen Gläubigerschutz beantragt. 2014 sah es kurzzeitig so aus, als könnte das Unternehmen gerettet werden, doch die Investoren traten von ihrem Angebot zurück. Danach interessierte sich die Stargate Capital GmbH für eine Übernahme, die auch realisiert wurde. Die Umsatzzahlen entwickelten sich relativ gut, da das Unternehmen neue Vertriebskanäle nutzbar machen konnte.

Ein Blick auf die Vergangenheit der Loewe Technologies GmbH

Das Unternehmen geht auf die 1923 gegründete Radiofrequenz GmbH zurück. Sie expandierte im ersten Jahrzehnt nach der Gründung sehr schnell. Der erste Fernseher von Loewe kam im Jahr 1931 auf den Markt. Die frühen Geschäftserfolge hatte Loewe vor allem Manfred von Ardenne zu verdanken. Auf das Konto des gebürtigen Hamburgers gehen zahlreiche Erfindungen, welche die rasante Entwicklung der Rundfunk- und Fernsehtechnik möglich machten. Dazu gehören auch die Mehrsystemröhren, die beispielsweise im Ortsempfänger OE 333 aus dem Hause Loewe eingesetzt wurden. Auch das Rasterelektronenmikroskop und die Kombination aus einer Photozelle und einer Kathodenstrahlröhre bei der Fernsehtechnik hat die Menschheit Manfred von Ardenne zu verdanken. Außerdem wirkte an der Entwicklung der Fernsehtechnik bei Loewe der Brite John Logie Baird mit. Der gebürtige Schotte experimentierte bereits Mitte der 1920er Jahre mit der „Nipkow-Scheibe“. 1928 sorgte John Logie Baird mit der ersten transatlantischen Übertragung eines Fernsehbilds für Aufmerksamkeit. Interessant ist, dass Loewe mit beiden Erfindern kooperierte, obwohl sie technisch zwei völlig unterschiedliche Ansätze verfolgten.

Wie begann der Untergang von Loewe Technologies?

Die erste wirtschaftliche Krise gab es bereits im Jahr 2004. Den weiteren Fortbestand hatte Loewe Technologies hauptsächlich der Kompromissbereitschaft der eigenen Mitarbeiter und dem Engagement von Sharp zu verdanken. Danach erholte sich das Unternehmen, geriet aber 2012 erneut in eine wirtschaftliche Krise. Der Grund war der Preisdruck der Konkurrenz. Deshalb fuhr Loewe Technologies im Jahr 2012 einen Verlust in Höhe von rund 44,5 Millionen Euro ein. Die Versuche von Matthias Harsch und Rolf Rickmeyer zur Rettung des Unternehmens funktionierten nicht. Der Umsatz fiel 2013 weiter und es gab die ersten umfangreichen Entlassungen. In der letzten Juniwoche 2019 teile der inzwischen eingesetzte Insolvenzverwalter der aktuell noch rund 400 Mitarbeiter in Kronach umfassenden Belegschaft mit, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit alle ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

Quelle: Loewe, BR

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