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Leipziger Studie zu Fernreisen bringt interessante Ergebnisse

Die am Universitätsklinikum Leipzig tätigen Infektiologen haben im Fachmagazin Sciencedirect die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die Auskunft darüber gibt, wie sich Fernreisen auf die Ausbreitung von ESBL-bildenden Bakterien in Deutschland auswirken. Das Ergebnis zeigt, dass nur ein global abgestimmtes Vorgehen die Ausbreitung dieser multiresistenten Keime wirksam verhindern kann. Das brachte der Leiter der Studie, Dr. Christoph Lübbert, in einem Statement im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Ergebnisse zum Ausdruck.

Wie lief die Studie zu multiresistenten Keimen ab?

Für die Studie wurden 225 Reisende im Verlaufe eines Jahres genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurde festgestellt, dass vor allem die Rückkehrer aus dem südostasiatischen Raum sowie aus den Ländern Mittel- und Südamerikas mit signifikanter Häufigkeit mit ESBL-bildenden Keimen besiedelt sind. Das war fast eine logische Konsequenz, denn dort treten diese Erreger deutlich häufiger als in anderen Regionen der Welt auf. Bei sieben von zehn Indien-Urlaubern konnten die Keime nachgewiesen werden. Bei denjenigen, die ihren Urlaub in Südostasien verbracht hatten, konnte der Nachweis bei der Hälfte der Probanden erbracht werden. Insgesamt wies fast jeder dritte Proband nach der Rückkehr aus einem Auslandsurlaub eine Besiedelung mit ESBL-bildenden Erregern auf. Damit wurden die Ergebnisse von Studien bestätigt, die in jüngster Zeit in den Niederlanden und Skandinavien durchgeführt wurden.

Studie brachte erschreckende Nebenerkenntnisse

Fakt ist, dass die Wissenschaftler derzeit noch nicht mit absoluter Gewissheit sagen können, wie die ESBL-bildenden Keime übertragen werden. In der Studie gibt es Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang mit verschiedenen Durchfallerkrankungen besteht. Die als Prävention empfohlenen Maßnahmen wie regelmäßiges Waschen der Hände und die Einschränkung auf verpackte Getränke scheinen keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Besiedelung mit ESBL-bildenden Keime während einer Reise in die genannten Gebiete zu haben. Um eine unkontrollierte Ausbreitung der Erreger zu verhindern, hält Christoph Lübbert ein als Routinemaßnahme empfohlenes Screening bei der Aufnahme von Patienten in Krankenhäuser für notwendig, bei denen bekannt ist, dass sie im vorangegangenen halben Jahr in Südostasien oder Indien waren. Auch sprach sich Dr. Lübbert für ein regelmäßiges Screening der Mitarbeiter in der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie aus.

Quelle: PM Universitätsklinikum Leipzig

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