Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Legionellen-Ausbruch in Bremen

In Bremen begann vor gut zwei Wochen ein erneuter Legionellen-Ausbruch. Seither seien bereits 17 Erkrankungen gemeldet worden, wie die Gesundheits- und Verbraucherschutzbehörde Bremens mitteilte. Außerdem gab es einen Todesfall. Betroffen ist demnach ein 84-jähriger Mann.

Außerdem besteht bei einigen Patienten Lebensgefahr, wie Monika Lelgemann, Leiterin des Gesundheitsamts mitteilte. Die Patienten werden allesamt stationär im Krankenhaus behandelt, teilweise auch auf der Intensivstation. Lelgemann erklärt weiter, dass die Infektion über die Atemwege erfolgt, wenn etwa Wasserdampf, der mit Legionellen belastet ist, eingeatmet wird. Über das reine Trinken von Wasser kann man sich nicht infizieren.

Woher kommen Bremens Legionellen?

Derzeit sucht die Hansestadt fieberhaft nach der Ursache für die Legionellen. Aktuell vermutet man, dass eine unbekannte Gebäude-Kühlanlage im Westen der Stadt für die Verbreitung verantwortlich sei. Denn auch andernorts waren in der Vergangenheit verunreinigte Nass-Rückkühlanlagen Auslöser für schwere Legionellen-Ausbrüche mit Todesfällen. In der Regel sind die Systeme auf den Hausdächern installiert und arbeiten mit Verdunstungskälte, so dass Wasserdampf an die Luft abgegeben wird. Befinden sich die Legionellen in einer nicht regelmäßig kontrollierten Anlage und vermehren sich dort, können die Anlagen sie in einem weiten Umkreis verteilen.

Die Behörden der Hansestadt Bremen setzen jetzt auf einen Krisenstab. Man habe bereits begonnen, Luftbilder auszuwerten, um eventuelle Kühlanlagen zu identifizieren. Außerdem riefen die Behörden alle Besitzer derartiger Anlagen auf, sie zu desinfizieren und sich bei der Stadt zu melden. Da die Anlagen jedoch nicht angemeldet werden müssen, ist es für die Behörden schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen.

Wie äußern sich Legionellen-Erkrankungen?

Ebenfalls informierten die Behörden der Hansestadt Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte über den Legionellen-Ausbruch, um sie ebenfalls für das Thema zu sensibilisieren. Ein Befall mit Legionellen zeigt sich in der Regel durch erkältungsähnliche Atemwegsbeschwerden, in schweren Fällen können sich daraus auch Lungenentzündungen bilden.

Übertragen werden die Legionellen laut Gesundheitsamt nur durch das Einatmen entsprechenden Wasserdampfs. Weitere Übertragungswege schließt die Behörde nach eingehenden Untersuchungen aus. Bisher habe man die häuslichen Wasserleitungen der bekannten Patienten überprüft, allerdings sei man hier nicht fündig geworden. Ebenso wenig haben die Patienten etwa ein bestimmtes Schwimmbad oder eine Sauna besucht. Es gibt nur eine Gemeinsamkeit zwischen den Patienten: Sie leben oder arbeiten im Westen Bremens.

Wiederholt sich der Bremer Legionellen-Ausbruch aus dem November?

Bereits im November hatte die Hansestadt unter einem Legionellen-Ausbruch zu leiden. Damals gab es 19 Patienten und auch einen Todesfall. Nach den Angaben des Gesundheitsamts war der Erreger aus dem November 2015 der gleiche, wie der jetzige. Trotzdem konnte man die Quelle des Legionellen-Ausbruchs damals nicht feststellen.

Quelle: N-TV

About Author