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Lebensmittelversorgung in Krisenzeiten: Wie sieht es in Deutschland aus?

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Kann Deutschland die Lebensmittelversorgung auch in Krisenzeiten sichern? Sorgen muss sich die Bevölkerung der Bundesrepublik derzeit nicht machen.

Viele Bürgerinnen und Bürger sind aktuell verunsichert. Sie leiden unter steigenden Preisen und fragen sich, ob die Lebensmittelversorgung in Krisenzeiten sichergestellt werden kann. Aktuell spielen dort verschiedene Faktoren eine Rolle. Sie reichen von den Folgen des Kriegs in der Ukraine über drastisch steigende Kosten in landwirtschaftlichen Betrieben bis hin zu den Folgen der Dürre, von denen große Teile Deutschlands unmittelbar betroffen sind. Sie führt zu massiven Ernteausfällen. Doch nach den offiziellen Angaben der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von AfD-Abgeordneten verfügt Deutschland über ausreichende Nahrungsmittelreserven.

Wie gut sorgen die Haushalte selbst für Krisenzeiten vor?

Die letzte offizielle Umfrage dazu gab es im Jahr 2013. Damals konnten sich knapp 88 Prozent aller befragten Haushalte zumindest über einen Zeitraum von drei Tagen aus den eigenen Vorräten versorgen. Nach der gleichen Umfrage verfügte knapp die Hälfte aller Haushalte über Vorräte für mindestens eine Woche und 16,6 Prozent konnten sich zum Umfragezeitpunkt über zwei Wochen hinweg ohne zusätzliche Einkäufe versorgen. Dieses Verhältnis dürfte sich durch die Coronakrise zu Gunsten eines höheren Anteils von Haushalten mit umfangreicheren Vorräten verschoben haben. Dazu konnte die Bundesregierung in der Antwort auf die Kleine Anfrage jedoch keine konkreten Zahlen benennen. Wer aktuell einen privaten Vorrat für die vom Katastrophenschutz empfohlenen 10 Tage anlegen möchte, muss nach der Schätzung der Bundesregierung mit Kosten von etwa 130 Euro pro Person rechnen. Diese Schätzung beruht auf der Auswahl von Produkten aus den mittelpreisigen Segment.

Wie wird die Lebensmittelversorgung in Krisenzeiten gesichert?

Deutschland weist einen hohen Grad der Selbstversorgung insbesondere bei Weichweizen, Roggen und Gerste auf. Bei Weichweizen und Gerste gibt es sogar Überschüsse, die für den Export zur Verfügung stehen. Das gilt genauso für Kartoffeln. Hier liegen die durchschnittlichen Jahreserntemengen beim 1,5-Fachen der Menge, die Deutschland selbst verbraucht. Exportierbare Überschüsse gibt es außerdem bei Schweinefleisch sowie den produzierten Mengen bei Vollmilch- und Magermilchpulver. Die Lagerbestände quer durch alle Getreidearten in der Wirtschaft lagen Ende Mai 2022 mit 4,14 Millionen Tonnen deutlich höher als im Vorjahr (3,572 Millionen Tonnen). Lediglich die Roggenbestände fielen mit 374.200 Tonnen etwas niedriger aus als 2021 (427.200 Tonnen). Für die Monate Juni und Juli 2022 lagen die Zahlen vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft zum Zeitpunkt der Antwort der Bundesregierung noch nicht vor.
Das Fazit dieser Zahlen lautet, dass die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln in der Bundesrepublik Deutschland trotz des aktuellen Zusammentreffens mehrerer Krisenelemente vollständig gesichert ist.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/3009

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