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Kulturzentrum Bahnwärter Thiel: Pelzträger müssen draußen bleiben

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Wer Pelz trägt, muss draußen bleiben. Das hat jetzt das Kulturzentrum Bahnwärter Thiel in München beschlossen.

Der Zutritt wird Pelzträgern bei allen Veranstaltungen des Kulturzentrums Bahnwärter Thiel untersagt. Bereits seit Anfang Februar setzt man das Verbot auf dem Gelände um – und es gilt nicht nur für echte Tierhäute und Pelze, sondern ebenso für Kunstpelze.

Pelze und Kultur passen nicht zusammen

Wie Daniel Hahn vom Kulturzentrum erklärte, biete man ein „feines, ausgewähltes Kulturprogramm, das auch Nachhaltigkeitsthemen behandelt“. Und dazu passen „Pelze, für die Tiere nur als späteres Accessoire gezüchtet und gequält werden“ nicht.

Warum man das Verbot auch auf Kunstpelze ausweitete, erklärt Hahn ganz einfach: Den Türstehern sei es nicht möglich, echte von falschen Pelzen zu unterscheiden und so würde man Pelzträgern generell den Zutritt verwehren.

Positives Feedback erhielt das Kulturzentrum vom Deutschen Tierschutzbund. Henriette Mackensen, Fachreferentin für Artenschutz, sieht auch die Erweiterung des Verbots auf Kunstfell und Second-Hand-Pelze als sinnvoll an. Grund dafür: Felle bestimmter Tierarten sind abhängig von der Herkunft genauso günstig oder noch günstiger als Kunstfell erhältlich. Da wird dann oft heimlich echtes Fell verwendet.

Pelzverbot greift um sich

Das Kulturzentrum Bahnwärter Thiel ist aber nicht alleine im Kampf gegen Pelz. Auch der Hiltl Club in Zürich verwehrt Pelzträgern den Einlass – und zwar schon seit 2014. Der Münchener Club Backstage hat 2016 ein Pelzverbot eingeführt und auch das Imperial Theater in Hamburg hat sich dem Kampf gegen den Pelz gestellt.

Kritisch sieht die Entscheidung dagegen Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern. Er sieht ein, dass das Tragen von Pelz gesellschaftlich immer weniger erwünscht ist. Dennoch seien Kunstfelle ein modischer Trend. Wenn man nun alle Gäste über einen Kamm schere und sie nicht mehr einlasse, würde man sie an den Pranger stellen.

Quelle: dpa

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