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Kommen Strafgebühren für verpasste Arzttermine?

Portrait of dentist doctor in the office

Ein Arzttermin ist schwer zu bekommen, umso ärgerlicher, wenn Patienten diesen dann ohne Absage nicht wahrnehmen.

Erste Kassenärzte plädieren dafür, in so einem Fall eine Strafgebühr zu erheben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erteilt solchen Plänen jedoch bisher eine strikte Absage. Unterstützung erhielt Lauterbach von der AOK-Krankenkasse. Diese sprach sich zeitgleich jedoch für ein besseres Terminmanagement in den Praxen aus. Der Kassenärzte-Verband (KBV) will dagegen Patienten mit Strafzahlungen „erziehen“.

Lauterbach zeigt Verständnis

Fakt ist, dass Lauterbach in der Diskussion durchaus Verständnis für die Ärzte hat. Daher richte er den klaren Appell an die Patienten, Termine, die sie nicht wahrnehmen können, frühzeitig abzusagen. Ein Hauptproblem ist, dass die Arztpraxen hoffnungslos überfüllt sind, insbesondere die Hausarztpraxen. Der Grund dafür ist das bürokratische Honorar-System in Verbindung mit den Budgets. Beides will der Gesundheitsminister mit dem Versorgungsstärkungsgesetz abschaffen.

Die Arztpraxen beklagen laut KBV starke Probleme mit nicht wahrgenommenen Terminen. Sieben von zehn Praxen sind davon betroffen. Gleichzeitig beschweren sich die Patienten, dass sie nur schlecht überhaupt einen Termin bekommen. Daher verteidigt KBV-Vorsitzender Andreas Gassen die Strafgebühren, wenn Leerlauf in den Praxen entstehe. Termine können nicht mehrfach vergeben werden, so dass unentschuldigt nicht wahrgenommene Termine bestraft werden müssten. Die Strafgebühr sollte die jeweilige Krankenkasse übernehmen.

Viele Probleme in deutschen Arztpraxen

Dass die Arztpraxen hoffnungslos überfordert sind, ist längst bekannt. Sie haben aber nicht nur mit dem teils gedankenlosen Umgang mit Terminen zu kämpfen. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung häufen sich in letzter Zeit auch „offene Aggression und ein extrem forderndes Verhalten“ seitens der Patienten.

Dabei eskaliert die Lage längst nicht mehr nur in Notaufnahmen, sondern immer öfter auch beim niedergelassenen Arzt. Darüber hatte Gassen bereits im vergangenen Monat berichtet.

Quelle: Reuters

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