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„Knoblauchmittwoch“ in Halle an der Saale

Wer ein Problem mit dem würzigen Duft von Knoblauch hat, der sollte Halle an der Saale am 11. Juni 2014 wahrscheinlich besser meiden. Dann findet dort nämlich der traditionelle „Knoblauchmittwoch“ statt. Der „Knoblauchmittwoch“ gehört zu den Events, die in Halle schon die längste Zeit begangen werden. Die Tradition dieses Tages reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück.

Wer initiierte den „Knoblauchmittwoch“ in Halle?

Historiker haben die Kalandsbruderschaft als Urheber ausfindig gemacht. Diese Bruderschaft bestand überwiegend aus den reicheren Bürgern der Stadt, die mit ihrem Vermögen den armen Menschen helfen wollten. Ihr wohltätiges Werk verrichteten sie an jedem Monatsersten, indem sie den Armen gute Taten zukommen ließen. Den Abschluss dieses regelmäßigen Wohltätigkeitstages bildete jeweils ein opulentes Mahl. Natürlich nutzte man auch die kirchlichen Feiertage für die Völlerei. Nach einem Pfingstfest sollen den Überlieferungen nach zahlreiche Kalandsbrüder und Kalandsschwestern an Magenproblemen gelitten haben. Sie wurden durch den Verzehr von Knoblauch am Mittwoch nach Pfingsten bekämpft. Das gilt als der Startschuss für den bis heute in Halle üblichen „Knoblauchmittwoch“.

Die andere Entstehungsgeschichte zum „Knoblauchmittwoch“

Eine zweite Gruppe von Historikern behauptet, Hermann von Salm hätte den „Knoblauchsmittwoch“ in Halle etabliert. Er wohnte in Eisleben in der Wasserburg. Die Region ist eines der bekanntesten deutschen Anbaugebiete für Knoblauch. Deshalb bekam Hermann von Salm auch den scherzhaften Beinamen „Knoblauchkönig“. Nach Meinung der Historiker wurde der „Knoblauchkönig“ im Jahr 1088 am Mittwoch nach Pfingsten erschlagen, was den „Knoblauchmittwoch“ nach sich gezogen hätte. Diese Entstehungsgeschichte kann aber allein deshalb nicht stimmen, weil Hermann von Salm nachweisbar ein Opfer der Schlacht war, die um die Burg Cochern ausgefochten wurde.

“Knoblauchmittwoch“ hielt sich trotz zeitweisem Verbot

Im Jahr 1871 gab es ein Verbot für den „Knoblauchmittwoch“. Urheber des Verbots war Hermann Fiebiger. Er sah durch den Andrang der Massen zu diesem Event die Grünanlagen der Stadt gefährdet. Die Wiederbelebung des Events rund um „König Knoblauch“ startete im Jahr 2002. Die Initiatoren haben sich vorher vorsichtshalber um die Aufhebung des bis dahin immer noch geltenden Verbots gekümmert. Der Kampf der Initiatoren um die Anerkennung als gemeinnütziger Verein dauerte bis ins Jahr 2014 an. Im März 2014 gab es dann endlich einen Erfolg zu vermelden. Und so kann der „Knoblauchmittwoch“ in Halle am 11. Juni 2014 als offiziell anerkanntes Volksfest begangen werden.

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