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Kaufhof geht an Hudson’s Bay

Metro verkauft seine Warenhauskette Kaufhof. Dabei hatten sowohl der Karstadt-Eigner René Benko und die kanadische Kaufhauskette Hudson’s Bay für Kaufhof Angebote unterbreitet. Wie der Handelskonzern Metro jetzt bestätigte, hat den Zuschlag Hudson’s Bay erhalten. Kaufhof wird für 2,825 Milliarden Euro verkauft.

Laut den ersten Angaben Metros vom Montagmorgen umfasst die Kaufvereinbarung neben dem deutschen Geschäft unter dem Namen Galeria Kaufhof auch das belgische Geschäft, das unter Galeria Inno betrieben wird. Alle zugehörigen Immobilien werden ebenfalls mit veräußert. Die komplette Transaktion soll bis September 2015 abgeschlossen sein.

Benko geht bei Kaufhof-Verkauf leer aus

René Benko, der Eigentümer von Karstadt hatte mit seinem Unternehmen Signa Retail versucht, Kaufhof zu kaufen. Dabei soll Benko ein ähnlich hohes Angebot unterbreitet haben. Zuletzt hatte Signa Retail mit einer Standort- und Jobgarantie versucht, im Bieterrennen zu punkten. Doch der Verkauf an Hudson’s Bay zeichnete sich bereits in der vergangenen Woche ab. Der Erlös für die Kaufhof-Warenhauskette von fast drei Milliarden Euro ist nach dem Bieterrennen der letzten Woche ebenfalls keine Überraschung mehr.

In den Verhandlungen versprach auch Hudson’s Bay, das 1670 gegründet wurde und eines der ältesten Unternehmen Nordamerikas ist, keine Standorte zu schließen und alle 21.500 Kaufhof-Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Zudem werde die Zentrale von Kaufhof in Köln bestehen bleiben. Mit dem bestehenden Management-Team will man ebenso weiter arbeiten.

Hudson’s Bay betreibt bereits heute mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte in Kanada und den USA. Darunter auch die Warenhauskette Saks Fith Avenue. Mit dem Kauf von Kaufhof will man nun auch den europäischen Markt erobern.

Insgesamt werden von Kaufhof 135 Waren- und Sporthäuser in Deutschland und Belgien betrieben. Die Warenhauskette erreichte im Geschäftsjahr 2013/14 einen Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu betreibt der Konkurrent Karstadt nur rund 80 Warenhäuser.

Verdi fordert schriftliche Zusagen für Kaufhof-Mitarbeiter

Bereits vor dem Verkauf hatte die Gewerkschaft Verdi klare Forderungen an die internationalen Bieter gestellt. Dabei fordert sie schriftliche Zusagen, wie Bundesvorstand Stefanie Nutzenberger, erklärt. Es müsse den Angestellten klar zugesichert werden, dass die Sicherheit ihrer tariflichen Einkommen und Arbeitsplätze weiter gewährleistet wird.

Außerdem fordert Verdi, dass wenigstens in den kommenden fünf Jahren keine Standorte geschlossen werden. Ebenfalls will man, dass die Mitbestimmungsstruktur im bisherigen Maße aufrechterhalten bleibt. Betriebsbedingte Kündigungen sollten zudem vermieden werden. Ausgenommen sind lediglich diejenigen Häuser, deren Schließung bereits eingeleitet wurde.

Quelle: Süddeutsche

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