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Katze überträgt erstmals Zecken-Krankheit SFTS

In Japan hat eine Katze erstmals die eigentlich von Zecken übertragene Erkrankung SFTS auf den Menschen übertragen. Das Kürzel steht für Severe Fever with Thrombocytopenia Syndrome. Schon seit Jahren wird die Erkrankung in Asien gefürchtet, endet sie doch in bis zu 30 Prozent der Fälle tödlich.

Nach Tod einer 50-Jährigen wird Katzenbiss als SFTS-Ursache vermutet

Jetzt ist in Japan an der SFTS-Infektion eine 50-jährige Frau gestorben. Das Gesundheitsministerium vermutet derzeit einen Katzenbiss als mögliche Ursache. Bisher kannte man die Übertragung der Infektion lediglich von Mensch zu Mensch durch Blutkontakt. Normalerweise wird das Virus durch den Biss der Schildzecken übertragen. Wenn sich der Verdacht des Katzenbisses als Ursache für die Virusübertragung bestätigt, wäre dies der erste bekannte Fall, in dem das Virus von einem anderen Tier als der Zecke auf den Menschen übertragen wurde.

Das bestätigte auch eine Sprecherin des japanischen Gesundheitsministeriums am Dienstag. In der Mitteilung hieß es, dass der Behörde bisher keine Berichte über derartige Übertragungswege vorliegen. Zudem sei noch nicht bestätigt worden, dass die Infektion durch die Katze erfolgte. Es könnte aber auch sein, dass es der erste Fall weltweit ist, bei dem die Erkrankung eben nicht durch Zecken übertragen wird. Ersten Angaben zufolge soll die Katze ebenfalls verstorben sein.

Wie kam man auf die Katze als SFTS-Überträger?

Die verstorbene Frau hatte die kranke und streunende Katze aufgelesen und zum Tierarzt gebracht. Zehn Tage später verstarb die 50-Jährige. Die Ärzte konnten noch SFTS diagnostizieren, allerdings keinen Zeckenbiss finden. Deshalb gingen sie davon aus, dass die Frau von der Katze gebissen und dadurch infiziert worden sei.

Bereits seit einiger Zeit tritt die SFTS-Erkrankung in Asien auf. Vor allem Südkorea, China und Japan sind betroffen. Typische Symptome der Erkrankung sind Gelenk- und Muskelschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Übelkeit. Typisch für die Krankheit ist außerdem ein Abfall der Blutplättchen, die im menschlichen Körper für die Blutgerinnung zuständig sind. Bis heute gibt es keine Impfung und kein Medikament, die gegen SFTS helfen. Lediglich die Symptome können nach derzeitigem Stand der Wissenschaft behandelt werden.

Wie das japanische Gesundheitsministerium bekannt gab, infizieren sich jährlich rund 60 Menschen mit SFTS. Gut 20 Prozent der Betroffenen sterben an der Erkrankung. Nach dem aktuellen Fall warnt das Gesundheitsministerium die Bürger zudem vor einem zu engen Kontakt mit Katzen, sollten diese nicht ausschließlich in der Wohnung gehalten werden.

Quelle: AFP

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