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Kann Parkinson demnächst mit einer Hautprobe diagnostiziert werden?

Parkinson hat sich längst zu einer wichtigen Krankheit, wenn nicht gar Volkskrankheit entwickelt. Doch der Nachweis der Erkrankung gestaltet sich oft schwierig. Alleine in Deutschland erkranken jährlich 13.000 Menschen an Parkinson. Die ersten Symptome zeigen sich dabei häufig zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Ein konkreter Nachweis ist über das Protein Alpha-Synuclein möglich, welches sich klumpenhaft an den Hirnzellen festsetzt. Allerdings ist dieser Nachweis erst nach dem Tod möglich, so dass die Diagnose bisher vor allem über die typischen Parkinson-Symptome erfolgen muss. Und diese treten in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf.

Würzburger Forscher wollen eine neue Diagnose für Parkinson entdeckt haben

Nun keimt aber Hoffnung, denn Forscher aus Würzburg wollen eine neue Diagnosemöglichkeit für das Nervenleiden entdeckt haben. In einer aktuellen Studie fanden sie bei der Hälfte der Probanden Ablagerungen eines bestimmten Proteins in den Nervenfasern der Haut.

Sie gehen davon aus, dass sich mit dieser Hautprobe künftig Parkinson früher erkennen lassen könne, wenn auch nur bei einem Teil der Patienten. Das geht zumindest aus den am Montag bekannt gewordenen Aussagen der Julius-Maxmilians-Universität hervor. Mit diesen Erkenntnissen, so die Forscher weiter, könnte man auch die Krankheitsmechanismen künftig genauer erforschen.

Skepsis gegenüber neuer Parkinson-Diagnose bleibt

Insgesamt wurden 31 Parkinson-Patienten und eine gesunde Vergleichsgruppe von den Neurologen untersucht. Die Zahl ist natürlich sehr gering, was auch Professorin Daniela Berg aus Tübingen bestätigt. Sie ist die Vorsitzende der Deutschen Parkinson Gesellschaft. Weiter führt sie an, dass es durchaus schon länger bekannt sei, dass Nervenzellen verschiedener Bereiche von derartigen Ablagerungen betroffen seien.

Die Studie aus Würzburg bewertet Berg als wichtig für eine klinische Diagnose, gibt jedoch zu bedenken, dass das Protein nur bei der Hälfte der Patienten entdeckt worden sei. Zudem seien mehrere Biopsien an den Patienten durchgeführt werden. Daher sei es nun entscheidend, zu erfahren, wie früh man die Krankheit erkennen könne. Könnte die Hautprobe bereits im Rahmen der Frühdiagnose eingesetzt werden, wäre dies ein wichtiger Baustein, um der Parkinson-Erkrankung besser begegnen zu können.

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