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Kann Donald Trump den globalen Klimawandel weiter ignorieren?

Ein aktueller Klimabericht von mehr als einem Dutzend US-Behörden gibt einen alarmierenden Ausblick. Doch für Donald Trump scheint das noch immer kein Anlass für ein Umdenken in Sachen Klimapolitik zu sein.

Der US-Klimabericht erschien am Freitag. Donald Trump hatte eine vorgezogene Veröffentlichung angeordnet. Offenbar hoffte er darauf, dass Besonderheiten dieses Wochenendes für eine deutlich reduzierte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sorgen würden. Derzeit ist es an der US-Ostküste ungewöhnlich kühl. Für Donald Trump war dies der Anlass, den Klimabericht mit der Frage, was aus der globalen Erwärmung geworden wäre, auf gewohnt provokante Art in Frage zu stellen.

US-Klimabericht weist auf kritische Entwicklungen hin

Die 13 amerikanischen Behörden, die sich für den Klimabericht zusammengetan haben, geben an, dass zahlreiche Städte und Gemeinden in den USA bereits unmittelbar von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Immer wieder werden wichtige Infrastrukturen durch extreme Wetterereignisse beschädigt oder gänzlich zerstört. Vor allem für ärmere Kommunen entwickelt sich das zu einer wirtschaftlichen Belastung, die sie auf Dauer nicht meistern können. Beispiele der jüngeren Zeit sind die Schäden, welche Hurrikane in den südöstlichen US-Bundesstaaten hinterlassen haben, sowie die Folgen der verheerenden Waldbrände in Kalifornien.

Auch die amerikanische Energiewirtschaft wird die Folgen des globalen Klimawandels in Zukunft noch stärker zu spüren bekommen. Einerseits sinkt die Effizienz der Stromerzeugung, weil die großen Talsperren geringe Wasserstände haben und die dort installierten Wasserkraftwerke nicht mehr die volle Leistung bringen können. Zeitgleich erhöhen die steigenden Temperaturen den Energiebedarf, weil die Klimaanlagen bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht werden müssen. Durch diese Verschiebung ist eine drastische Erhöhung der Strompreise zu erwarten. Der US-Klimabericht weist darauf hin, dass davon auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft ausgehen. Die Autoren erwarten daraus Verluste bei der Wirtschaftskraft in Höhe von mehreren Hundert Milliarden Dollar pro Jahr.

Experten befürchten eine Kaskadierung der Auswirkungen des Klimawandels

Schon jetzt gibt es in vielen Kommunen, die regelmäßig von extremen Wetterlagen betroffen sind, Probleme bei der Erhaltung der Infrastrukturen. Durch die punktuell zur Reparatur notwendigen Investitionen unterbleibt die Erneuerung alter Infrastrukturen, wodurch sie anfälliger für Unwetterschäden werden. Das betrifft sowohl Straßen als auch Systeme zur Versorgung mit Energie und Wasser. Der US-Umweltbericht weist auf mögliche Kettenreaktionen hin. Marode Infrastrukturen stören die Transportwirtschaft und wirken sich letztlich auch auf produzierendes Gewerbe aus.

Auch vor den Gefahren für die Gesundheit der gesamten Bevölkerung wird im US-Klimabericht gewarnt. Sie entstehen beispielsweise durch Störungen in der Trinkwasserversorgung und der Energieversorgung sowie durch die Belastungen der Luftqualität, die durch die Emissionen von Feinstaub und den verheerenden Buschbränden ausgehen. Zusätzlich warnen die Autoren des Klimaberichts vor den Folgen extremer Dürren für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Wie präsent dieses Risiko ist, hat nicht nur die mehrjährige Dürrephase im Südwesten der USA bewiesen, sondern auch durch die steigende Häufigkeit von schweren Tornados und Hurrikanen werden immer wieder Teile der Ernte vernichtet. Die Viehwirtschaft muss in Zukunft mit erheblichen Tierverlusten durch Hitzestress rechnen.

Die Gesundheit der Bevölkerung wird bei einem weiteren Anstieg der Temperaturen auch durch die verstärkte Verbreitung von Insekten gefährdet, von denen Krankheiten wie Zika, Dengue-Fieber oder Borreliose übertragen werden. Ein besonders hohes Risiko sehen die Autoren des US-Klimaberichts im Südosten der USA, da sich hier Hitzeperioden und Überschwemmungen abwechseln.

Auch Immobilienwirtschaft und Tourismus sind von den Folgen betroffen

Vor allem in den amerikanischen Küstenstädten wird ein Voranschreiten des globalen Klimawandels zu erheblichen Schäden führen. Beweise dafür liefern die schweren Hurrikane der jüngsten Zeit, die im Südosten der USA immer wieder schwere Überschwemmungen und Sturmschäden verursacht haben. In Alaska drohen bei einer weiteren Erwärmung massive Erosionen an den Küsten. Der Klimawandel wird für massive Immobilienverluste in beiden Regionen sorgen. Dabei dürfte auch New York nicht ungeschoren davonkommen. Auch das könnte kaskadenartige Auswirkungen auf die gesamte US-Wirtschaft haben. Steigende Wassertemperaturen in den Ozeanen beeinträchtigen die Fischereiwirtschaft. Auf gute Einnahmen aus der Fischerei ist vor allem der US-Bundesstaat Hawaii dringend angewiesen.

Die klimabedingten Veränderungen haben schon jetzt negative Auswirkungen auf die Möglichkeiten der Erholung. Ein Beispiel sind die riesigen Waldflächen, die den Buschbränden in Kalifornien zum Opfer gefallen sind. Ebenso betroffen ist die Tourismuswirtschaft. Dort drohen Einbußen beispielsweise durch die niedrigen Wasserstände in zahlreichen Binnenseen und die geringen Schneemengen in vielen amerikanischen Wintersportgebieten. Das Korallensterben und die Verringerung der Biodiversität in den küstennahen Ozeanbereichen reduziert die Nachfrage von Tauchern und Schnorchlern in den Hotels und Ferienanlagen. Auch die klimabedingten Umzüge einiger Tierarten werden in vielen auf den Tourismus angewiesenen Kommunen drastische Gewinneinbußen nach sich ziehen.

Fazit: Wenn Donald Trump den globalen Klimawandel und die dortige Verantwortung des Menschen weiterhin ignoriert, schießt er nicht nur sich selbst als Politiker ein Eigentor. Er geht mit seiner Ignoranz ein erhebliches Risiko für die gesamte Bevölkerung und Wirtschaft seines eigenen Landes ein.

Quelle: globalchange.gov

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