Am 7. August 2023 vollendet
Wie ging es für Friedhelm Ptok nach der Schauspielschule weiter?
Sein Debüt als Schauspieler gab Friedhelm Ptok im Jahr 1959 bei der Niedersächsischen Bühne Flensburg, die als Kulturstätte erstmals im Jahr 1622 erwähnt wurde. Ab 1959 agierte der gebürtige Hamburger auf der Bühne des Theaters Ulm, das für sich den Rekord beanspruchen darf, das älteste (noch in Betrieb befindliche) städtische Theater in Deutschland zu sein. Nach Zwischenstopps auf Theaterbühnen in Bremen, München und Hamburg wechselte Friedhelm Ptok 1972 zu den staatlichen Schauspielbühnen Berlin.
Zu diesem Zeitpunkt konnte er bereits auf einige Engagements als Schauspieler in TV-Serien und Fernsehfilmen verweisen. Beispiele dafür sind seine Rollen als Bernd Gellert in der Krimireihe „Hafenpolizei“, als Pat Manky in „Im Dickicht der Städte“ und Hannes Finkeisen in „Hamburg Transit“. 1972 erhielt er als Hans-Helmut Junker in „Strohfeuer“ die erste Rolle in einem Kinofilm. In den 1980er und 1990er Jahren fokussierte sich Friedhelm Ptok ausschließlich auf TV-Produktionen. Bekannte Beispiele aus dieser Zeit sind „Liebling Kreuzberg“ und „Alphateam – Die Lebensretter im OP“ sowie „Das Traumschiff“ und „Der Landarzt“.
Auch nach der Jahrtausendwende war Friedhelm Ptok trotz seines fortgeschrittenen Alters weiter vor der Kamera aktiv. Das belegt seine Mitwirkung beispielsweise in „Die Motorrad-Cops: Hart am Limit“ und „Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“ sowie „Für alle Fälle Stefanie“ und „Unser Charly“.
Friedhelm Ptok ist auch als Synchronsprecher und Hörspielakteur bekannt
Wer sich zu den Fans der „Star Wars“-Filme zählt, dem dürfte der Name Friedhelm Ptok bereits mehrfach begegnet sein. Bei den deutschen Versionen dieser Filmreihe lieh er dem Schauspielerkollegen Ian McDiarmid seine Stimme. Er verkörperte die Figuren Palpatine und Darth Sidious. Außerdem griffen die Macher von Filmen mit Derek Jacobi bei der deutschen Synchronisation immer wieder auf Friedhelm Ptok zurück. Beispiele dafür sind die 2017er Verfilmung von „Mord im Orient Express“ sowie „Cinderella“ (2015) und „Tolkien“ (2019).
In der Gattung der älteren Filme profitierten beispielsweise Giovanno Cianfriglia in „Banana Joe“ (1982) und Michael Murphy in „Nashville“ (1988) vom sprecherischen Können des Hamburgers. Auch in „Per Anhalter durch die Galaxis“ (2005) sowie „Star Wars: The Clone Wars“ (2008) und „König der Löwen“ (2019) war in der deutschen Version Friedhelm Ptoks Stimme zu hören. In diesen Filmen lieh er sie Alan Rickman, Ian Abercrombie und John Kani.
Wer sich zu den Fans der Hörbuchreihe „Maigret“ von Georges Simenon zählt, sollte sich ebenfalls nicht wundern, wenn er die Stimme von Friedhelm Ptok erkennt. Auch in der „Ella“-Reihe von Timo Parvela sowie in der 2011 bei Igel-Records erschienen Ausgabe der „Märchen der Brüder Grimm“ ist er zu hören. Seinen bisher letzten Hörbuchauftritt hatte er in „Geschichte eines Lebens“ von Aharon Appelfeld (erschienen 2023).
Quelle: Hörbuchverlage, Synchronsprecherkartei, IMDb
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