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Jobwunder Deutschland kurz vor dem Aus?

In Deutschland herrscht seit einigen Monaten ein wahres Jobwunder. Der Zuwachs an neuen Stellen ist enorm. Doch Experten sind sich sicher, dass der Zuwachs im zweiten Halbjahr 2015 deutlich geringer ausfallen wird. Selbst ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Herbst 2015 wird nicht ausgeschlossen, wie die Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur angaben.

Der größte Teil von ihnen geht zumindest von einer stagnierenden Erwerbslosigkeit in Deutschland bis zum Jahresende aus. Für 2016 rechnen die Fachleute ebenfalls nicht mit einem Aufschwung am deutschen Arbeitsmarkt.

Schwache Konjunktur im ersten Quartal lastet auf Arbeitsmarkt

Vor allem die schwache Konjunktur des ersten Quartals 2015 belastet derzeit den Arbeitsmarkt. Bei den Einstellungen werden solche schwächelnden Konjunkturphasen nämlich oft erst Monate später deutlich. Einige der befragten Volkswirte machten unter anderem den Mindestlohn für den schwächelnden Arbeitsmarkt verantwortlich. Schon jetzt sei klar, dass durch den Mindestlohn, der seit Januar 2015 in Deutschland gilt, ein Großteil der Minijobs abgebaut wurde. Die Auswirkungen des Mindestlohns würden aber erst im zweiten Halbjahr des Jahres vollends sichtbar werden, sind sich die Experten sicher.

Griechenland beeinflusst deutschen Arbeitsmarkt (noch) nicht

Die Krise in Griechenland dagegen wirkt sich derzeit noch nicht auf den deutschen Arbeitsmarkt aus, so die Ökonomen. Allerdings gibt es bei den Unternehmen durch die Griechenland-Krise schon etwas Unsicherheit und sie drückt auch insgesamt auf die Stimmung in den Firmen, wie Stefan Kipar, Volkswirt bei der BayernLB berichtet. Im Moment beeinflusst dies aber noch nicht die Einstellungspläne der Firmen.

Michael Holstein, Volkswirt der Deutschen Bank, glaubt ebenfalls, dass der Jobmotor in Deutschland im zweiten Halbjahr nicht mehr so dynamisch ausfallen wird, wie bisher. Jedoch gibt er zu bedenken, dass für die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt auch der milde Winter eine wichtige Rolle gespielt habe. Für das zweite Halbjahr geht er von stagnierenden Erwerbslosenzahlen aus. Trotzdem sei das noch keine Trendwende.

Aktuell positive Aussichten auf deutschem Arbeitsmarkt

Auch wenn die Volkswirte ein Abflauen am Arbeitsmarkt befürchten, noch läuft es auf diesem ganz gut. Die Experten rechnen im Juni mit nur noch 2,7 Millionen Arbeitslosen. Das wären immerhin 60.000 weniger als noch im Mai 2015 und sogar 130.000 weniger als im Juni 2014. Wenn man dann die Saisoneffekte abzieht, wären es trotzdem noch 5.000 Arbeitslose weniger als einen Monat zuvor. Allerdings waren die Rückgänge bei den Arbeitslosenzahlen zu Jahresbeginn noch locker zwei bis drei Mal so hoch.

Quelle: FAZ.net

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