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In welchem Umfang wird die Rentenversicherung durch Verwaltungskosten belastet?

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Wie haben sich die Verwaltungskosten der Rentenversicherung in den letzten Jahren entwickelt? Wir werfen einen Blick auf offizielle Zahlen.

Die gesetzliche Rentenversicherung steht vor einem Problem, denn allein schon die Demographie belastet die Ausgabenseite stärker, als es die Einnahmenseite auf Dauer verkraften kann. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren weiter verstärken. Beitragserhöhungen dürften auf lange Sicht unvermeidlich sein. Deshalb fragen sich viele Menschen, ob nicht ein Gegensteuern über eine Senkung der Verwaltungskosten in der Rentenversicherung möglich wäre. Deshalb steht die Entwicklung dieser Kosten aktuell im Fokus der Öffentlichkeit.

Verwaltungskosten der DRV sind deutlich gestiegen

Die Regionalträger der DRV gaben im Jahr 2019 noch Verwaltungskosten von insgesamt 2,271 Milliarden Euro an. Im Jahr 2022 lag der Aufwand bei 2,465 Milliarden Euro, was einem Plus von 194 Millionen Euro innerhalb von vier Jahren entspricht. Noch deutlicher fiel der Kostenanstieg mit einem Plus von 291 Millionen Euro bei der DRV-Bundesverwaltung aus. Dort schlugen 2022 Verwaltungskosten in Höhe von 1,870 Milliarden Euro zu Buche. Bei der DRV Knappschaft Bahn See erhöhten sich die für die Verwaltung der Rentenbeiträge und Rentenbezüge aufgewendeten Kosten um rund 14 Millionen Euro und lagen zuletzt (2022) bei 239,4 Millionen Euro.
Bei der DRV Knappschaft Bahn See blieben die Verwaltungskosten pro Versicherten auf einem annähernd gleichen Niveau (2018 = 103 Euro, 2021 = 102 Euro), während sie bei der DRV-Bundesverwaltung deutlich stiegen (2018 = 65 Euro, 2021 = 74 Euro). Die Regionalträger der DRV konnten den Anstieg der Verwaltungskosten pro Versicherten zeitgleich auf 4 Euro beschränken und lagen 2021 bei Kosten von 77 Euro.

Unterschiedliche Trends bei den Personalzahlen

Dass der Anstieg der Verwaltungskosten bei der DRV Knappschaft Bahn See vergleichsweise niedrig ausfällt, hat einen guten Grund. Im Jahr 2019 schlugen bei den dort Beschäftigten noch 4.546 Vollzeitstellen zu Buche. Bis zum Jahr 2022 reduzierte sich der Personalbestand auf 4.309 Vollzeitkräfte. Die DRV-Bundesverwaltung stockte dagegen den Personalbestand von 18.151 Vollzeitstellen im Jahr 2018 auf 19.645 Vollzeitkräfte im Jahr 2022 auf. Bei den Regionalträgern schlug ein Plus von 734 Vollzeitstellen zu Buche. Notwendig wurden diese Veränderungen auch durch den Mehraufwand durch die Grundrente. Immerhin beziehen in Deutschland rund 1,1 Millionen Menschen Zuschläge aus der Grundrente. Sie machen pro Monat im Schnitt brutto eine Summe von 86 Euro aus.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/7429

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