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In den Grundschulen gibt es immer mehr leseschwache Kinder

Noch im Jahr 2001 durfte sich die Bundesrepublik Deutschland über den fünften Platz bei der internationalen Lesestudie freuen. Diese Studie wird alle fünf Jahre durchgeführt und brachte im Jahr 2016 ein ganz anderes Resultat. Die gerade eben veröffentlichten Ergebnisse weisen aus, dass knapp 20 Prozent aller Schüler der vierten Klassen in den deutschen Grundschulen erhebliche Probleme beim Lesen und Verstehen gelesener Texte haben. Damit rutscht Deutschland auf den Platz 21 der insgesamt 47 bei der Studie berücksichtigten Länder. Gleichzeitig stieg bei der aktuellen Studie im Vergleich zum Jahr 2001 aber auch der Anteil der lesestarken Schüler um 2,5 Prozent auf nunmehr 11,1 Prozent.

Leseschwächen können viele Ursachen haben

Einen wichtigen Einfluss auf die Ausbildung der Lesefähigkeiten haben die Gewohnheiten. Bei zahlreichen Kindern werden die Grundlagen dafür bereits im Vorschulalter gelegt. Sie sehen bei den Eltern, dass diese überhaupt nicht lesen. Einige Eltern machen sich auch nicht die Mühe, ihre Kinder durch gemeinsames Lesen zu unterstützen. Hinzu kommt, dass einige Kinder von ihren Eltern vor dem Fernseher oder dem Smartphone „geparkt“ werden. Dadurch geraten auch die Hausaufgaben ins Hintertreffen. Oftmals sind dadurch die sprachlichen Fähigkeiten insgesamt weniger gut ausgeprägt als bei den Altersgenossen, was auch das Lesen und Verstehen von Texten erschwert.

Was kann eine Leseschwäche noch bewirken?

Bei einer Kombination von Schwächen beim Lesen und beim Schreiben muss auch an eine Legasthenie gedacht werden. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, welche im ICD-10-Standard unter der Kennung F81.0 definiert wird. Davon sind in Deutschland verschiedenen Statistiken zufolge vier von hundert Schülern betroffen. Ursachen können Verzögerungen bei der Sprachentwicklung sowie neurologische Störungen, Wahrnehmungsstörungen, Störungen bei der gezielten Blicksteuerung sowie genetische Faktoren sein. Als weitere mögliche Ursache einer Leseschwäche kommen allgemeine Konzentrationsstörungen in Frage. Außerdem muss an eine bisher unentdeckte Fehlsichtigkeit oder Schwerhörigkeit gedacht werden. Konzentrationsstörungen als Ursache einer Leseschwäche resultieren oft aus zu kurzen Schlafphasen, dem emotionalen Druck, der beim Verlust eines Elternteils durch eine Trennung oder beim Mobbing entsteht, oder durch eine Informationsüberflutung beim übermäßigen Fernsehen.

Quelle: ARD, WHO

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