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IG Metall: Tarifeinigung gefunden

Der Tarifstreit zwischen IG Metall und der Metall- und Elektroindustrie ist beigelegt. Man konnte sich jetzt auf einen neuen Tarifvertrag einigen. In Baden-Württemberg haben die Tarifparteien sich auf flexiblere Arbeitszeiten sowie eine Lohnerhöhung verständigt.

Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 27 Monaten, bereits sollen die Metaller 4,3 Prozent mehr Lohn bekommen. Außerdem dürfen die Mitarbeiter ihre Arbeitszeit künftig für eine Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Stunden pro Woche reduzieren. Als Ausgleich erhalten die Arbeitgeber im Gegenzug auch Luft nach oben, was die Arbeitszeiten angeht.

Planungssicherheit für Unternehmen wichtig

Wie Stefan Wolf, Südwestmetall-Chef erklärte, schmerze die vier vor dem Komma gewaltig. Durch die lange Laufzeit des Tarifvertrages konnte man aber zumindest für eine größtmögliche Planungssicherheit sorgen. Insgesamt glaubt Wolf an ein „vernünftig ausbalanciertes neues Tarifsystem“.

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter bei der IG Metall, zeigte sich ebenfalls zufrieden. Man habe in allen wesentlichen Eckpunkten Ergebnisse erzielen können. Als Tarifpartner in Baden-Württemberg habe man bewiesen, „dass wir schwierige Themen vernünftig regeln können“.

Von beiden Tarifparteien hieß es, dass die Lösungen sehr vielschichtig seien. Jetzt sei es die große Aufgabe, diese Komplexität den Mitarbeitern, der Öffentlichkeit und den Betrieben zu erklären, so Wolf.

Mittlerweile gilt die Einigung in Baden-Württemberg als Pilotabschluss für die bundesweit 3,9 Millionen Mitarbeiter in der Metall- und Elektroindustrie. Denn in der Regel übernehmen die verbleibenden sechs Tarifbezirke den Abschluss des Pilotbezirks.

Das sind die Eckdaten des neuen Tarifvertrags der IG Metall

Die in Baden-Württemberg beschäftigten 90.000 Mitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie erhalten ab April 2018 4,3 Prozent mehr Geld. Außerdem gibt es eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro für die Monate Januar bis März 2018. 2019 gibt es zusätzlich einen Festbetrag von 400 Euro und ein neues tarifliches Zusatzgeld, das 27,5 Prozent eines Monatseinkommens beträgt.

Ab dem kommenden Jahr haben Vollzeit-Beschäftigten zusätzlich einen Anspruch auf eine verkürzte Vollzeit bis zu 28 Wochenstunden, wobei diese auf maximal zwei Jahre befristet ist. Mitarbeiter mit familiären Verpflichtungen oder beruflichen Belastungen, etwa durch Schichtarbeit, haben zusätzlich die Möglichkeit, das Zusatzgeld in freie Tage umzuwandeln. So erhalten sie zusätzliche Freizeit.

Darüber hinaus können Unternehmen mit wesentlich mehr Mitarbeitern als bisher üblich Verträge abschließen, die über die 40-Stunden-Woche hinausgehen. Der Tarifvertrag läuft bis . Gleichzeitig hat er Signalcharakter, etwa für andere Branchen. Schließlich stehen 2018 auch noch Tarifverhandlungen in der Chemie-Industrie, im Öffentlichen Dienst, dem Bauhauptgewerbe, der Bahn, der Post und der Telekom an. Ebenfalls entspricht der Haustarifvertrag von Volkswagen meist dem Metall- und Elektroabschluss.

Quelle: dpa

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