Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

HLE auf St. Helena eröffnet

Der HLE ist der erste und einzige Flughafen der Atlantikinsel St. Helena. Der neue Flughafen, der vom britischen „The Telegraph“ als „nutzlosester Airport der Welt“ bezeichnet wurde, kostete fast eine halbe Milliarde Euro. Bereits für den Juni letzten Jahres war die Eröffnung geplant, mit der man die Abgeschiedenheit des britischen Überseegebiets beenden wollte.

Probleme beim HLE

Die Landebahn ist 1.950 Meter lang. Sie würde ausreichen, um Mittelstreckenjets starten und landen zu lassen. Allerdings hat man bei der Planung übersehen, dass Scherwinde sehr gefährlich für den Anflug sind. So musste etwa eine Boeing 737-800 insgesamt drei Landeanflüge durchführen, bevor sie auf der neuen Bahn aufsetzen konnte. Anschließend kritisierte man in offiziellen Berichten, dass man die seit Jahrzehnten bekannten schwierigen Witterungsverhältnisse auf der Insel bei der Planung komplett ignoriert hatte.

Seither steht der HLE nur noch kleineren Flugzeugen offen. Deren Reichweite ist allerdings begrenzt. Typische Beispiele dafür sind kleinere Jets, wie etwa die Embraer E190, die für die südafrikanische Airline Airlink fliegt. Ab heute startet man einen neuen Versuch, einen wöchentlichen Linienflug nach St. Helena aufzubauen.

Dafür werden zunächst maximal 76 Passagiere geflogen, das sind 20 weniger als bei voller Auslastung. Die Maschine solle selbst bei Rückenwind noch sicher landen können, wie mehrere Testflüge des brasilianischen Herstellers Embraer ergaben.

Touristen auf St. Helena sehnsüchtig erwartet

Obwohl die Landeanflüge dem Ansetzen auf einem Landedeck eines Flugzeugträgers ähneln, erklärte der verantwortliche Testpilot Joel Faermann, dass die Landung sehr einfach und sehr sicher sei. Genehmigt wurden die Flüge von Johannesburg über Namibias Hauptstadt Windhuk nach St. Helena durch die südafrikanischen Behörden. Lisa Phillips, Inselgouverneurin, zeigt sich zuversichtlich, dass „2017 ein Jahr der positiven Veränderung für St. Helena“ ist. Sie hofft auf die sehnsüchtig erwarteten Touristen, die mit dem aufgenommenen Flugbetrieb auf die Insel kommen könnten. Jetzt müssen Touristen zwar mehrere Stunden mit dem Flugzeug zurücklegen, doch ist diese Anreise deutlich bequemer als die Fahrt auf dem Postdampfer, die Touristen bisher nach St. Helena brachte.

Die Insel liegt auf halber Strecke zwischen Afrika und Lateinamerika. Gut 2.000 Kilometer östlich liegt Angola, 3.000 Kilometer westlich Brasilien. Seit dem 16. Jahrhundert gilt St. Helena als besiedelt und seither waren die „Saints“, also die Versorgungsschiffe, die einzige Verbindung zum Rest der Welt.

Bisherige Anreise nach St. Helena

Wen es bisher auf die Insel gezogen hat, kam mit dem Postdampfer und dort fand eine Ausbootung statt, wie zu Zeiten Napoleons. Wellen und Brandung sind dabei natürlich inklusive. Trotzdem ist St. Helena heute ein idealer Ort für Städter, die auf der Suche nach Ruhe sind. Sie erwarten vor Ort üppig-grüne Vegetation, schwarze Basaltklippen und zerklüftete Felsformationen.

Der Hauptort der Insel, Jamestown, zählt aktuell 1.000 Einwohner und damit fast ein Viertel der gesamten Inselbevölkerung. Einst wurde die Insel von Admiral João de Nova auf der Rückreise von Indien entdeckt. Das war am 21. Mai 1502. St. Helena galt dann jahrelang als Zwischenstation für Seefahrer. Sie deckten sich hier mit frischem Wasser und Früchten ein. 1988 führte man die erste eigene Verfassung ein, wobei die Insel nach wie vor von Großbritannien subventioniert wird.

Quelle: dpa

About Author