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Heinrich-Horst Deichmann ist gestorben

Schon wieder ereilt uns eine Todesmeldung. Heinrich-Horst Deichmann ist bereits am vergangenen Donnerstag verstorben, wie erst gestern bekannt wurde. Der ambitionierte Nachkriegsunternehmer baute quasi aus dem Nichts heraus ein Schuhimperium auf, das Seinesgleichen sucht.

Die Entwicklung von Heinrich-Horst Deichmann

Der im Alter von 88 Jahren verstorbene Vorzeige-Unternehmer wurde am 30.09.1926 geboren. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Flakhelfer eingezogen. Erst ein Halsdurchschuss, den Deichmann nur knapp überlebte, sorgte dafür, dass er sein Dasein als Soldat beenden konnte.

Als Sohn eines Schuhhändlers begann Heinrich-Horst Deichmann zunächst ein Studium der Theologie und Medizin. Das elterliche Schuhgeschäft in Essen war ihm zunächst nur wenig wichtig. Mitte der 1950er Jahre hängte Deichmann die Medizin allerdings an den Nagel und übernahm die kleine Schuhmacherei seiner Eltern.

Von einer kleinen Schuhmacherei zum Imperium: Wie Deichmann arbeitete

Dabei hatte Heinrich-Horst Deichmann schon lange eine Mission: Er wollte qualitativ hochwertige Schuhe einer möglichst breiten Bevölkerungsschicht zu günstigen Preisen anbieten. Und kurz nachdem er das Schuhgeschäft seiner Eltern übernahm, begann der Erfolg. Seine Idee gepaart mit modernen Verkaufsmethoden legte den Grundstein für das heutige Imperium.

Bereits 1974 konnte die 100. Filiale eröffnet werden, 1982 waren bereits 200 Deichmann-Geschäfte zu finden. Heute betreibt das Unternehmen 3.500 Läden in mehr als 23 Ländern in Europa und den USA. Laut Unternehmensangaben ist Deichmann der größte Schuhhändler in Europa. Jedes fünfte Paar Schuhe, das verkauft werde, stamme von Deichmann, heißt es weiter.

Die Konzernleitung gab Heinrich-Horst Deichmann aber bereits 1999 an seinen Sohn Heinrich Deichmann ab. Das Manager-Magazin hatte das Familienvermögen im vergangenen Jahr auf gut 3,6 Milliarden Euro geschätzt.

Heinrich-Horst Deichmann: Sympathischer Geschäftsmann mit Idealen

Doch Heinrich-Horst Deichmann war nicht nur Geschäftsmann, sondern hatte auch Ideale. Ein christliches Leben und die Nächstenliebe waren ihm immer wichtige Werte gewesen. Vor allem Hilfe für die Ärmsten der Armen war für ihn von Bedeutung und so ganz „nebenbei“ baute er denn auch das Missionswerk „wortundtat“ auf. Dieses Werk betreibt Krankenhäuser und Schulen in Tansania und Indien, kümmert sich aber auch um sozial benachteiligte Kinder in Deutschland.

Insgesamt unterstützt „wortundtat“ eigenen Angaben zufolge gut 200.000 Menschen. Wie viel Geld Heinrich-Horst Deichmann in das Projekt steckte, konnte er vor einigen Jahren nicht genau sagen. Er ging aber davon aus, dass es jährlich mindestens fünf Millionen Euro gewesen seien, bei Bedarf auch einmal das Doppelte.

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