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Großfeuer legte Los Angeles lahm

Es war kurz nach Mitternacht, als ein Notruf in Los Angeles mehr als 250 Feuerwehrleute in Marsch setzte. Mitten im Stadtzentrum loderten an der Figuera Street die Flammen so hoch, dass sie bis weit in die Vorstädte hinein zu sehen waren. Die Feuerfront war mehr als 200 Meter lang, als die ersten Löschzüge an der Brandstelle ankamen. Unmengen von Asche flogen durch die Luft, die bis weit in Tag hinein den Himmel verfinsterten. Der entstandene Schaden ist immens. Menschenopfer sind aber glücklicherweise nicht zu beklagen, da es sich um einen noch nicht bewohnten Gebäudekomplex handelte. Sämtliche im Umfeld befindlichen Verbindungsstrecken zwischen den Highways 100 und 110 mussten gesperrt werden, da die Hitze den Straßenbelag zum Schmelzen brachte. Einer der Anwohner verglich die Atmosphäre in der Stadt während des Brandes mit einem Armageddon.

Welche Schäden sind bei dem Großbrand in LA entstanden?

Der Bereich rund um den Großbrand erinnert in erschreckender Weise an den Ground Zero in New York. Stahlgerippe ragen aus den Resten der Brandruine und mehrere Gebäude im Umfeld wurden schwer geschädigt. Auch das Gebäude der regionalen Gesundheitsbehörde wurde erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Fenster in den zur Brandstelle zeigenden Fassaden sind nahezu durchweg zersprungen. Allein in der benachbarten Wasser- und Energiebehörde der Stadt wurden rund 160 riesige Fenster zerstört. Im Inneren der Nachbargebäude war die Hitze so groß, dass technische Geräte zum Schmelzen gebracht wurden. Unter den Straßen im Umfeld des Großbrands schmolzen die Glasfaserkabel, sodass auch die Kommunikation erheblich beeinträchtigt ist. Wie hoch der materielle Schaden ist, kann derzeit noch nicht beziffert werden. Die Experten gehen jedoch aus, dass er allein an der im Bau befindlichen Anlage mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag erreichen dürfte. Die Reparatur der Schäden am Highway 110 wird nach aktuellen Schätzungen etwa 1,5 Millionen Dollar kosten.

Ermittler gehen derzeit von Brandstiftung aus

Brandermittler Jaime Moore sagte in einem Interview mit der LA Times, dass die Behörden ein Feuer dieser Größenordnung standardmäßig als kriminellen Akt behandeln und genauer untersuchen. Er selbst vermutet, dass Brandstifter am Werk waren. Die Ermittlungen scheinen sich darauf zu konzentrieren, dass die Bauherren oder einer der anderen am Bau der Wohnanlage Beteiligten als Brandstifter in Frage kommen könnten. Beim Bauträger wurden noch am Montag sämtliche mit dem Projekt in Zusammenhang stehenden Unterlagen beschlagnahmt. Ausgangspunkt des Großbrands in Los Angeles war eine Baustelle im Osten von Downtown, wo eine Anlage mit hochwertigen Wohnräumen nach europäischem Vorbild entstehen sollte. Die gesamte Wohnfläche des Apartment-Komplexes sollte nach der Fertigstellung mehr als 100.000 Quadratmeter betragen. In die Schlagzeilen gerieten die Bauherren vor einiger Zeit im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer Fußgängerbrücke, die den Wohnkomplex mit der Innenstadt verbinden sollte. Letztlich waren die Pläne für die Fußgängerbrücke von der Stadtverwaltung aber genehmigt worden.

Quelle: LA Times

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