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Große Erbschaften in Deutschland

Die Erbschaften in Deutschland sind so hoch wie nie zuvor. Das geht jetzt aus einer aktuellen Studie hervor. Dort heißt es auch, würden sich die Erben zusammenschließen, wären sie in der Lage, in den kommenden zehn Jahren die gesamten Staatsschulden auszugleichen. Insgesamt werden in diesem Zeitraum nämlich 3,1 Billionen Euro vererbt. Allerdings zeigte sich in der Studie auch, dass die Erbschaften extrem ungleich verteilt sind.

Erbschaften ungleich verteilt

Die Studie, die im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge erstellt wurde, zeigt, dass im unteren Viertel der Erbschaften lediglich rund 25.000 Euro vermacht werden. Im oberen Viertel bewegt sich die Erbschaft zwischen 250.000 Euro und einer Million Euro. Dabei seien die Schenkungen und auch Unternehmensvermögen noch nicht mit eingerechnet, heißt es weiter. Rainer Braun, Mitersteller der Studie betont deshalb nochmals, dass die Erbschaften extrem ungleich verteilt seien.

Das ist aber nicht nur hinsichtlich der Höhe der Fall, sondern kommt es auch zu regionalen Unterschieden. So werden in den neuen Bundesländern in den nächsten zehn Jahren nur halb so viele Erbschaften über 150.000 Euro erwartet wie in den alten Ländern. Laut Braun sei entscheidend, ob in der Erbmasse eine Immobilie mit enthalten sei oder nicht. In den neuen Ländern werden Immobilien nur in jedem dritten Erbfall enthalten sein, gerechnet ebenfalls bis 2024. In den alten Bundesländern dagegen wird bei jedem zweiten Erbfall eine Immobilie vererbt.

Vergleich der Erbschaften – früher und heute

Bereits 2001 hatte das Institut eine ähnliche Studie in Auftrag gegeben. Jetzt wurden die Zahlen aus der damaligen und der aktuellen Studie verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass die Unterschiede zwischen den höchsten und niedrigsten Erbschaften seit damals deutlich gestiegen sind. 2001 lag der Anteil derjenigen, die gar nicht mit einer Erbschaft zu rechnen brauchten bei neun Prozent, heute sind es bereits 16 Prozent. Der Anteil extrem hoher Erbschaften von mehr als 150.000 Euro stieg im gleichen Zeitraum von sieben auf jetzt zehn Prozent an.

Wer erbt laut Studie?

Weiterhin geht aus der Studie hervor, dass der durchschnittliche Erbe 40 Jahre und älter ist. Die eigene Vermögensbildung ist in der Regel abgeschlossen und die Erben stehen voll im Berufsleben. Mit einem Durchschnittserbe von 363.000 Euro pro Person, werden nicht nur Gelder vererbt, sondern auch gesellschaftliche Ungleichheiten. Grund dafür: Wer keine Chance hatte, Vermögen aufzubauen, kann nach seinem Tode natürlich auch keines vermachen. Laut der Studie soll das in Deutschland bei gut jedem zehnten Haushalt der Fall sein.

Vor diesem Hintergrund drängt auch das Deutsche Institut für Altersvorsorge nochmals vehement darauf, die private Altersvorsorge zu verstärken. Man könne sich nicht auf ein eventuelles Erbe verlassen.

Quelle: Süddeutsche

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