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Gibt es Warnstreiks bei der Metall- und Elektroindustrie?

Die IG Metall Küste könnte in der kommenden Woche zu Warnstreiks aufrufen. Das erklärte Bezirksleiter Meinhard Geiken bereits am vergangenen Freitag. Man bereite sich im hohen Norden auf einen Arbeitskampf vor, sollte bei der nächsten Tarifrunde am Mittwoch kein akzeptables Angebot von der Arbeitgeberseite vorgelegt werden.

Bereits die Nachtschicht könnte in großen Betrieben in Bremen, Hamburg, Flensburg, Kiel, Itzehoe, Rendsburg und Neumünster ihre Arbeit niederlegen, erklärte Geiken. Die Friedenspflicht endet um 00:00 Uhr, bereits eine Minute später könnten sich die Kollegen vor den Werkstoren versammeln und ihre Arbeit niederlegen, wie der Verhandlungsführer der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, äußerte. Allerdings soll erst am Dienstag bekannt gegeben werden, welche Betriebe konkret bestreikt werden sollen. Denkbar wären allerdings Streiks bei Mercedes, beim Stahlwerk und dem Aluminiumwerk in Hamburg und beim Gabelstapler-Hersteller Still.

Die ersten Verhandlungsrunden starten am Montag

Bereits am Montag werden die Verhandlungen im Pilotbezirk Baden-Württemberg aufgenommen, am Dienstag folgen die Verhandlungen in NRW und am Mittwoch im Bezirk Küste. Geiken will zunächst abwarten, welche Angebote die Arbeitgeber unterbreiten. Allerdings erklärte er, dass die Erfahrung zeige, dass in dieser Verhandlungsphase meist noch keine akzeptablen Arbeitgeberangebote vorgelegt werden.

Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder 5,5 Prozent mehr Lohn, sowie mehr Zeit und Geld für die Weiterbildung. Außerdem drängt sie auf flexiblere Altersteilzeitlösungen. Die Arbeitgeber wehren diese Forderungen ab, haben bisher aber noch kein Alternativangebot vorgelegt.

Arbeitgeber enttäuscht von Streikankündigung

Die Arbeitgeber zeigten sich zudem enttäuscht von der Streikankündigung. Nordmetall-Hauptgeschäftsführer Nico Fickinger kritisiert, dass man bereits Streiks plane, obwohl man das Angebot der Arbeitgeber noch gar nicht kenne. Diese Verschärfung der Tarifrunde ist seiner Meinung nach völlig überflüssig. Um eine faire Lösung zu erreichen, dürfe man die Lage der beteiligten Unternehmen nicht schon im Vorfeld verschärfen.

IG Metall verzeichnet steigende Mitgliederzahlen

Die IG Metall reagiert auf die Vorwürfe kaum, sieht sich im Gegenteil sogar gestärkt. Alleine im Küstenbezirk rund um Hamburg, Bremen, Nordwest-Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, sei die Zahl der Mitglieder 2014 um fast 1.500 angestiegen und betrage jetzt 177.000. Fast 10.000 neue Mitglieder sind laut Geiken im vergangenen Jahr eingetreten, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um gut 30 Prozent entspricht.

Alleine in Hamburg habe man 2.000 neue Mitglieder gewonnen. Vor allem junge Leute seien neu hinzugekommen, da die Gewerkschaft sich bemüht habe, vorwiegend Auszubildende und Studenten anzusprechen.

Quelle: Abendblatt

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