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Gibt es bald einen Impfstoff gegen Ebola?

Eigentlich hätte es schon längst einen Impfstoff gegen Ebola geben können. Wie einem Artikel im Onlinemagazin Focus zu entnehmen ist, wurden mögliche Impfstoffe bereits vor rund einem Jahrzehnt entwickelt. Doch sie können erst dann eingesetzt werden, wenn sie in großflächigen Studien auf ihre Erfolgschancen und Nebenwirkungen getestet wurden. Genau dafür fehlte den forschenden Wissenschaftlern das Geld. Für die Pharmaindustrie war das Problem Ebola bisher nicht lukrativ genug. Diese Situation hat sich nach der aktuell rasanten Ausbreitung geändert. Mit einem funktionierenden Impfstoff gegen Ebola könnten Pharmaunternehmen derzeit jede Menge Gewinn machen.

Erste Testreihen zu Impfstoffen gegen Ebola starten

In einem Radiointerview erklärte der an der Universität Marburg tätige Virologe Stephan Becker wörtlich, dass mit den Testreihen „viel zu lange gewartet“ worden wäre. Dabei betonte er, dass sich die Verantwortlichen im Frühjahr 2014 nach den leicht rückläufigen Zahlen der Neuinfektionen mit Ebola „vorzeitig zurückgelehnt“ hätten. Stephan Becker wird eine der deutschen Studien zu einem Impfstoff gegen Ebola überwachen, die noch im Oktober 2014 gestartet werden sollen. Daran nehmen vorerst nur zwanzig Probanden teil. Hatte diese Testreihe Erfolg, wird der Test zeitnah ausgeweitet.

Welche Impfstoffe gegen Ebola wären möglich?

Aktuell sind zwei mögliche Impfstoffe gegen Ebola in der Diskussion. Die größten Chancen erhoffen sich die Virologen von einem Lebendvirus, der in Kanada unter der Führung des dortigen Gesundheitsministeriums entwickelt wurde. Er trägt die Bezeichnung Vakzin VSV-EBOV und hat Testreihen an Tieren bestanden. Diesen Impfstoff werden Stephan Becker und seine Kollegen nun am Menschen testen. Der zweite in Frage kommende Impfstoff gegen Ebola basiert auf dem Adenovirus, was bei der Impfung als Transporter dient. Hier liegen bereits erste Ergebnisse zu Tests an Menschen vor. Parallel zum Test von Stephan Becker führt die WHO selbst Studien mit dem Impfstoff an weiteren knapp 300 Menschen in den von Ebola am schlimmsten betroffenen Gebieten sowie in Genf durch. Haben die Wissenschaftler einen schnellen Erfolg, könnte wirksam verhindert werden, dass aus der derzeitigen Epidemie eine Pandemie wird.

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