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Geoengineering: Dringend notwendig oder unkalkulierbares Risiko?

Im Zusammenhang mit den verheerenden Hurrikans der letzten Monate haben sich die Diskussionen darüber verstärkt, in welchem Umfang der Mensch mit dem Geoengineering in das globale Klima eingreifen kann und sollte. Dafür stünden mehrere Technologien zur Verfügung, aber sie alle sind nicht ohne Risiken. Welche Gefahren lauern, zeigt der Ende Oktober in den deutschen Kinos gestartete Katastrophenfilm „Geostorm“, wo ein solches System außer Kontrolle gerät.

Welche Techniken gibt es beim Geoengineering?

Der wichtigste Ansatz ist, eine weitere Erwärmung der Erde zu verhindern. Dafür könnten in geostationären Umlaufbahnen Sonnensegel aufgespannt werden. Sie haben allerdings den Nachteil, dass der so erzeugte Schatten punktuell wirksam wäre, wodurch in einigen Regionen gar kein Sonnenlicht mehr auftreffen würde. Daraus würden regional erhebliche Temperaturunterschiede bewirkt. Deshalb haben Wissenschaftler als Alternative die Installation einer Vielzahl steuerbarer Scheiben mit Durchmesser von wenigen Mikrometern vorgeschlagen. Sie sollen eine Schichtung besitzen, von denen das Sonnenlicht reflektiert wird.

Alternativ können Chemikalien in die Stratosphäre gebracht werden

Schon in den 1970er Jahren wurde die Theorie veröffentlicht, die Erde mit der gezielten Ausbringung von Schwefeldioxid in der Stratosphäre zu kühlen. Möglich wäre das mit Heliumballons mit Pumpsystemen. Von dort ausgehend würde sich das Schwefeldioxid um die ganze Erde verteilen und ebenfalls eine Reflektion der Sonnenstrahlung bewirken. Schwefeldioxid fällt ohnehin als Abfallprodukt in einigen Industriebetrieben sowie beim Abbau von Ölsand an. Der Ausgangpunkt dieses Ansatzes war die Tatsache, dass nach den Ausbrüchen großer Vulkane mit steter Regelmäßigkeit eine globale Abkühlung erfolgt, weil dabei große Mengen Schwefeldioxid bis in die Stratosphäre geschleudert werden. Allerdings besteht hier das Risiko, dass es zu unkalkulierbaren Veränderungen des Klimas kommen kann. Werden die Schwefelmengen nicht korrekt berechnet, wäre durchaus die Auslösung einer Eiszeit im Bereich des Möglichen.

Welche Alterativen zum Geoengineering gibt es?

Als die sicherste Methode, die globale Erwärmung aufzuhalten, gilt nach wie vor die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen, wobei insbesondere das Kohlendioxid eine bedeutende Rolle spielt. Damit wird eine der Hauptursachen der Veränderungen beseitigt. Allerdings besteht hier der Nachteil, dass im Gegensatz zu den beim Geoengineering angewendeten Methoden ein spürbarer Effekt erst nach einem sehr langen Zeitraum einsetzt. Aktiver Umwelt- und Klimaschutz ist deshalb unumgänglich.

Quelle: pnas.org, srmgi.org, agu.org

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