Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Gehören Magermodels bald der Vergangenheit an?

Darauf darf man zumindest hoffen. Denn die französische Regierung plant, den Einsatz von Magermodels auf Laufstegen zu verbieten. Dafür soll ein Zusatzartikel im Gesundheitsgesetz geschaffen werden. Dieser soll den Agenturen für Models verbieten, unterernährte Frauen zu engagieren. Olivier Véran hat das Ganze vorgeschlagen. Er empfiehlt, dass die Agenturen für die Models ein Gesundheitszeugnis vorlegen. Aus diesem solle hervorgehen, dass ein bestimmter Body-Mass-Index (BMI) nicht unterschritten wird. Ist das doch der Fall, droht Véran in seinen Vorschlägen mit einer Haftstrafe bis zu sechs Monaten und einer Geldstrafe von 75.000 Euro.

Das geplante Gesetz wird auch von Gesundheitsministerin Marisol Touraine begrüßt. Sie erklärte dem Sender BFMTV gegenüber, dass Models sich nicht nur gut ernähren, sondern auch insgesamt auf ihre Gesundheit achten sollten. Vor allem wäre es wichtig, dass die extremen Magermodels von den Laufstegen verschwinden, um jungen Mädchen und Frauen realistische Vorbilder zu präsentieren, erklärte Touraine weiter.

Modelagenturen wollen Magermodels behalten

Die Modelagenturen hingegen sehen das wie erwartet anders. Der Verband Synam erklärt den Aufruhr unter den Agenturen mit dem internationalen Wettbewerb. Deshalb sei ein Ansatz, der Magermodels verbietet und nur in Frankreich durchgesetzt würde, nicht zielführend. Hier müsse zumindest eine europaweite Lösung her.

Was der Verband jedoch verschweigt, ist die Tatsache, dass auch Belgien, Italien und Spanien bereits Gesetze erlassen haben, um gegen die Unterernährung von Models vorzugehen. In Frankreich ist es den Politikern in erster Linie ein Anliegen, dass junge Mädchen und Frauen nicht mehr mit dem Vorbild extrem abgemagerter Models konfrontiert werden.

Magersucht in Frankreich weit verbreitet

Um gegen das Problem Magersucht vorzugehen, will Véran aber nicht nur einen bestimmten Body-Mass-Index für Models einführen, sondern darüber hinaus auch Websites verbieten, die die „Magersucht verherrlichen“. Seinen Aussagen zufolge leiden in Frankreich 30.000 bis 40.000 Menschen an Magersucht. In 90 Prozent der Fälle soll es sich um Jugendliche handeln. Dabei geht Véran davon aus, dass die Bilder, die von der Modebranche geschaffen werden, einen starken Einfluss auf die Jugendlichen haben und das Problem der Magersucht verursachen, zumindest aber verstärken.

Quelle: Welt

About Author