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Gastherme vs. Pelletheizung

Heating radiator

Im letzten Winter erlebten Holzpelletheizungen einen echten Boom, doch dieses Jahr sieht es gar nicht mehr so gut für sie aus.

Wie Fachleute berichten, waren Kaminöfen für viele Verbraucher in der letzten Heizperiode ein „Sicherheitsanker“. Sie waren schnell und einfach einzubauen und nicht so teuer. Eigentümer von Einfamilienhäusern entschieden sich auch aus Angst vor leeren Gasspeichern zuletzt vermehrt für Holzpelletheizungen. Doch in diesem Jahr wendet sich das Blatt.

Nachfrage nach Holzpelletheizung eingebrochen

Laut Anna Katharina Sievers vom Deutschen Energieholz- und Pelletverband und dem Deutschen Pelletinstitut sei der Markt „zum Teil komplett eingebrochen“. Die Absatzprognose für das laufende Jahr werde wohl nicht mehr erreicht werden. Darin ging man von 744.000 Pelletkesseln und -öfen aus.

Schuld sei das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das die Verbraucher stark verunsichert. Das auch als Heizungsgesetz bekannte Gesetz sorgt dafür, dass Öl- und Gasheizungen im laufenden Jahr wieder Hochkonjunktur haben, so Martin Bentele, Geschäftsführer des Pellet-Verbands und des Instituts. Viele Verbraucher haben den Angaben zufolge in erster Linie die Anschaffungskosten im Blick. Die Gesamtkosten, die aufgrund künftig steigender CO2-Preise höher als erwartet ausfallen dürften, fallen bei der Anschaffung an sich weniger ins Gewicht.

Fossile Heizungen 2023 auf dem Vormarsch

Laut Heizungsbaubetrieben und -verbänden verzeichnete man im Mai in mehreren Bundesländern rekordverdächtige Bestellungen von fossilen Heizungen. Mit dem Heizungsgesetz hingegen will die Regierung den Austausch von Öl- und Gasheizungen forcieren und das Heizen so insgesamt klimafreundlicher machen.

Inzwischen ist die Nachfrage beim Heizen mit Pellets so gering, dass es bereits erste Anzeichen dafür gibt, dass die Pelletpreise zum Beginn der Saison im Herbst sinken könnten. Aktuell bewegen sich die Preise trotz deutlich gesunkener Nachfrage nur unmerklich unter dem Vorjahresniveau. Im August 2023 liegt der Pelletpreis demnach bei 403,63 Euro pro Tonne. Im Juli waren es noch 682,98 Euro pro Tonne Pellets.

Trotzdem können Pelletheizungen die Energiewende unterstützen. Vor allem in Häusern, in denen der Einsatz einer Wärmepumpe wenig sinnvoll ist, seien Pelletheizungen eine gute Alternative. Dennoch sei das Bauen mit Holz aus Klimagesichtspunkten der Verbrennung vorzuziehen.

Quelle: dpa

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