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Fußball WM 2014 – Gelbe Karte, Rote Karte und Gelb-Sperre

Bei der Fußball WM 2014 hat es bisher kaum ein Spiel gegeben, bei dem der Schiedsrichter nicht zur Gelben oder sogar Roten Karte greifen musste. Aber was haben sie überhaupt zu bedeuten und was versteckt sich hinter dem Begriff Gelb-Sperre? Wir haben die wichtigsten Fakten für die Neulinge unter den Fußballfans zusammen getragen.

Dass es die Gelbe Karte und die Rote Karte heute gibt, wurde durch erhebliche Missverständnisse zwischen den Spielern und dem Schiedsrichter beim Spiel England gegen Argentinien bei der Fußball WM 1966 bewirkt. Der Unparteiische Rudolf Kreitlein sprach einen Platzverweis aus, der vom betroffenen Spieler nicht verstanden wurde. Das bewirkte einen größeren Tumult. Um eine Wiederholung solcher Szenen zu vermeiden, schlug der Engländer Ken Aston das heute noch übliche „Ampelsystem“ vor. Es wurde erstmals bei der Fußball WM 1970 angewendet.

Welche Wirkung hat eine Gelbe Karte?

Die Gelbe Karte stellt beim Fußball eine Verwarnung bei Regelverstößen dar. In den meisten Fällen handelt es sich um grobe Fouls, bei denen ein Freistoß als Verwarnung allein nicht ausreicht. Im Gegensatz zu einigen anderen Sportarten zieht die Gelbe Karte beim Fußball keine Zeitstrafe nach sich. Wird ein Spieler während eines Matches ein zweites Mal wegen des gleichen Regelverstoßes verwarnt, kann der Schiedsrichter zuerst die Gelbe Karte und anschließend die Rote Karte ziehen. Dabei hat der Schiedsrichter immer Recht, auch wenn die Fans massenhaft zu den Tröten aus der Kategorie Fußball Werbeartikel greifen oder die Finger in den Mund stecken und pfeifen. Heute lassen sich strittige Schiedsrichterentscheidungen glücklicherweise durch die TV-Aufzeichnungen auch im Nachhinein überprüfen.

Bekommt ein Spieler innerhalb eines bestimmten Zeitraums (der sich innerhalb der einzelnen Verbände und Turniere unterscheidet) mehrere Gelbe Karten, kann das eine so genannte Gelb-Sperre nach sich ziehen. Das bedeutet, dass er für eine vorgegebene Anzahl von Spielen gesperrt wird. In der deutschen Bundesliga sind Gelb-Sperren nach fünf kassierten Gelben Karten üblich. In der Super Legue der Schweiz gibt es die Gelb-Sperre bereits nach vier Gelben Karten.

Welche Folgen hat eine Rote Karte beim Fußball?

Die Rote Karte wird nicht nur bei der Fußball WM und anderen Spielen mit dem „runden Leder“ angewendet, sondern sie kommt auch beispielsweise beim Hockey und beim Rugby zum Einsatz. Sie wird bei einem besonders groben Regelverstoß oder – wie bereits beschrieben – bei mehreren gleichartigen Regelverstößen gezeigt. Die Rote Karte bedeutet für den betroffenen Spieler einen sofortigen Platzverweis. Das bedeutet, dass er ersatzlos ausscheidet und sein Team den Rest des Matches in der Unterzahl bestreiten muss. Diese Situation gab es bei der Fußball WM 2014 schon mehrfach. Die Rote Karte bedeutet in Abhängigkeit vom individuellen Reglement des jeweiligen Turniers oder Verbands auch eine Sperre für Folgespiele.

Beim Fußball gibt es die Rote Karte, wenn durch Handspiel eine gute Torchance gezielt verhindert wird. Auch ein sehr grobes Foul oder die Beleidigung anderer Spieler oder des Schiedsrichters bewirken eine Rote Karte. Ebenfalls ein Platzverweis wird bei der Fußball WM ausgesprochen, wenn ein Spieler Tätlichkeiten begeht. Eine Besonderheit beim Fußball ist, dass es hier eine Rote Karte auch noch nach dem Abpfiff geben kann. Anlässe sind hier ebenso grobe Unsportlichkeiten, Tätlichkeiten und Beleidigungen. Befindet sich in diesem Moment der Schiedsrichter noch auf dem Platz, darf er dem Akteur die Rote Karte zeigen.

Welche Rekorde gibt es rund um die Rote Karte beim Fußball?

In der Geschichte des Fußballs gibt es bisher ein einziges Spiel, in dem der Unparteiische an beide kompletten Teams samt Trainer Rote Karten verteilte. Das geschah im Jahr 2011 in Argentinien, wobei es sich um ein Match zwischen regionalen „Platzhirschen“ handelte. Den Platz zwei hält ein Spiel in Mexiko aus dem Jahr 1986, wo es insgesamt 22 Rote Karten gab, die wegen wiederholter Tätlichkeiten verteilt werden mussten.

Am schnellsten flog in der deutschen Bundesliga im Mai 2011 Marcel Tisch-Rivero durch eine Rote Karte aus dem Spiel. Nur 43 Sekunden, nachdem er das Spielfeld durch eine Einwechslung betreten hatte, musste er es auch schon wieder verlassen. Bei der Fußball WM 1986 dauerte es bei José Batista vom Team Uruguay mit 56 Sekunden nur unwesentlich länger. Der aktuell weltweite Rekordhalter ist jedoch Walter Boyd, der für Swansea City kickte. Er schlug nach einem Gegner, bevor der Schiedsrichter das Spiel überhaupt anpfeifen konnte. Folge: Boyd durfte gar nicht erst ins eigentliche Spielgeschehen eingreifen. Boyd teilt sich diesen Rekord mit einem Spieler des Teams Sheffield United. Auch Keith Gillespie sah die Rote Karte schon in der ersten Sekunde des Matchs.

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