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Freihandelsabkommen im Fokus mehrerer Demonstrationen

Gewöhnlich dienen Freihandelsabkommen dazu, die bürokratischen und praktischen Hürden bei internationalen Handelsgeschäften abzubauen. Diese Abkommen sollen es der Export- und Importwirtschaft einfacher machen, was wiederum in allen an den Freihandelsabkommen beteiligten Ländern für eine Stabilisierung der Nachfrage und eine Stützung der lokalen Wirtschaft sorgen würde. Doch viele Menschen befürchten inzwischen, dass umfangreiche Freihandelsabkommen negative Auswirkungen auf die Standards der gesamten Gesellschaft haben könnten. Dazu zählen sich vor allem die Verbraucherschützer und Umweltschützer.

Was tut sich am Aktionstag gegen die Freihandelsabkommen?

Derzeit engagieren sich mit „Stop TTIP“ und „TTIP unfairhandelbar“ gleich zwei große Bündnisse gegen die geplanten Freihandelsabkommen zwischen Deutschland und den USA sowie Deutschland und Kanada. Sie haben sich mit dem Netzwerk „Attac“ verbündet, in den sich Globalisierungsgegner aus der ganzen Welt engagieren. Gemeinsam wurde der 18. April 2015 zum Aktionstag gegen die Freihandelsabkommen erklärt. Weltweit sind in 34 Ländern rund 550 Aktionen geplant. Allein 200 dieser Aktionen finden in Deutschland statt. In Berlin soll eine Menschenkette auf die Probleme aus den Freihandelsabkommen aufmerksam machen. In Leipzig, München, Stuttgart, Kassel und Nürnberg soll es Demonstrationen in den Innenstädten geben.

Welche Kritik wird an den Freihandelsabkommen geübt?

Steffen Rohkohl gehört zu denjenigen, von denen die Protestaufmärsche in Leipzig organisiert werden. Er äußerte gegenüber dem MDR in einem Statement Kritik daran, dass in den Reglements der Freihandelsabkommen sehr oft Kompromisse bei den einzuhaltenden Umweltstandards und Verbraucherschutzstandards gemacht werden, mit denen die in Deutschland und der Europäischen Union gültigen Standards untergraben werden. Dafür hatte Steffen Rohkohl auch praktische Beispiele parat. Er befürchtet beispielsweise, dass der europäische Markt mit Rindfleisch aus den Vereinigten Staaten geflutet werden könnte, das aus Züchtungen kommt, in denen mit Hormonen nachgeholfen wird. Anders als in Europa ist das in den USA in neunzig Prozent aller Zuchtanlagen der Fall. Umgekehrt ist in den USA der Schutz der Kinder besser geregelt. Deshalb fordern Rohkohl und seine Mitstreiter, dass bei den Freihandelsabkommen immer die jeweils höheren Standards der beteiligten Länder berücksichtigt werden sollen.

Quelle: MDR

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