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Daten aus Hackerangriff auf Sony Pictures öffentlich zugänglich

Als ob es nicht schon schlimm genug ist, dass die Hacker große Teile der beim Angriff auf Sony Pictures erbeuteten Dokumente veröffentlicht haben, setzt nun WikiLeaks nach. Auf der Plattform stehen seit dem 15. April 2015 sämtliche erbeuteten Dokumente zur Einsicht für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung. Dabei handelt es sich um insgesamt 173.132 Mails sowie 30.287 andere Dokumente. Darunter befinden sich auch Dokumente mit hochsensiblen Inhalten, wie beispielsweise die Daten von Mitarbeitern. Die von WikiLeaks veröffentlichte Datenbank bietet sogar den Komfort verschiedener Suchoptionen, damit die Interessenten auch schnell die Informationen finden, nach denen sie suchen. Spezialsuchen sind beispielsweise in den E-Mails möglich.

Sony läuft Sturm gegen die Veröffentlichung bei WikiLeaks

Dass die Führungsspitze von Sony Pictures die Veröffentlichung interner Dokumente ihres Unternehmens nicht so einfach hinnehmen möchte, ist logisch. Allerdings ist es sehr schwierig, mit Rechtsmitteln gegen die Macher der Whistleblower-Plattform vorzugehen. Die Macher rund um Julian Assange haben sich in Irland niedergelassen, wo derzeit noch recht lockere Gesetze zum Umgang mit dem Datenschutz bestehen. In einigen Ländern war der Zugang zu WikiLeaks bereits vorübergehend gesperrt. Das war im Jahr 2009 beispielsweise im Iran und in Deutschland der Fall. Von der CIA wird WikiLeaks als sehr problematisch eingeschätzt und genau beobachtet. Eigens dafür gründete die CIA im Jahr 2010 eine WikiLeaks Task Force. WikiLeaks macht es den Ermittlern schwer, die eigenen Inhalte im Netz zu blockieren, da mit mehreren Servern und zahlreichen Domains gearbeitet wird. Auch im Tor-Netzwerk ist WikiLeaks aktiv.

Welche Konsequenzen haben die Veröffentlichungen bei WikiLeaks?

Für die amerikanischen Behörden ist die Veröffentlichung der von den Hackern bei Sony Pictures erbeuteten Daten ein Grund mehr, die Verfolgung von Julian Assange und seinen Mitstreitern weiter voranzutreiben. Das Ziel ist es, WikiLeaks komplett zu verbieten. Gegenüber den betroffenen Mitarbeitern ist Sony Pictures haftbar. Erste Klagen auf Schadenersatz gab es bereits vor der Veröffentlichung der Dokumente bei WikiLeaks. Nun dürfte eine ganze Flut an Klagen auf Sony zukommen, für die das Unternehmen die Macher von WikiLeaks in Regress nehmen könnte, gäbe es da aufgrund der internen Geheimhaltung bei WikiLeaks nicht das Problem, dass niemand so richtig weiß, wohin eine Klage gegen WikiLeaks gerichtet werden müsste. Das betonte Rechtanwalt Floyd Abrams, der die „New York Times“ in einer ähnlichen Angelegenheit vertreten hatte. Die von Julian Assange abgegebene Begründung hält Floyd Abrams aufgrund der sehr persönlichen Inhalte vieler Sony-Dokumente für unhaltbar. In seinem Statement betonte Floyd Abrams jedoch, dass er davon ausgeht, dass die Gerichte aufgrund dieses Vorfalls künftig bei allen zur Anklage gebrachten Cyberattacken deutlich härtere Strafen verhängen werden. Die Vorgehensweise von WikiLeaks bezeichnete er genau wie die Führungsspitze von Sony Pictures als „jenseits der Legalität“.

Quelle: Variety

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