Man möchte meinen, dass die meiste Kriminalität in den Städten beobachtet wird, in denen es Häfen gibt oder die nahe an einer Grenze liegen. Das lässt das immer wieder betonte Wachstum der Straftaten rund um Rauschmittel vermuten. Doch die aktuellen Statistiken der Kriminalität in den deutschen Metropolen zeigt ein ganz anderes Bild.
Frankfurt, Berlin und Köln haben die höchsten Kriminalitätsraten
Auf je 100.000 Einwohner kommen in Frankfurt am Main pro Jahr 16.292 Straftaten. Auf den zweiten Platz ordnet sich Köln mit 15.009 Straftaten ein. In der Bundeshauptstadt Berlin werden pro Jahr 14.908 Straftaten je 100.000 Einwohner gezählt. Fast ebenso gefährlich sind Düsseldorf und Hannover mit je etwas mehr als 14.750 Straftaten. Danach folgen Dortmund, Hamburg und Leipzig. Vergleichsweise „ruhig“ geht es dagegen in Dresden, Halle und Bonn zu. Dort liegen die Jahreswerte zwischen 11.000 und 11.500. Als die sicherste deutsche Großstadt gilt München mit rund 7.400 Delikten pro Jahr und 100.000 Einwohner.
Welche Trends zeigt die Statistik der Straftaten in Deutschland?
Insgesamt scheint es in Deutschland ein Gefälle der Häufigkeit von Straftaten von Norden nach Süden zu geben. Bundesweit ist die absolute Zahl von Straftaten gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent gesunken. Die Polizei schaffte es, rund 0,1 Prozent mehr Straftaten aufzuklären. Besonders in Acht nehmen sollte man sich in Deutschland vor Taschendieben. Hier nimmt die Zahl der Delikte weiter zu, was sich auch bei der Anzahl der angezeigten Wohnungseinbrüche sowie bei Autodiebstählen zeigt. Vor allem in den Stadtstaaten nimmt die Kriminalität zu. Die Experten führen das darauf zurück, dass dort von den Tätern das größte Maß an Anonymität genutzt werden kann. Besonders trifft das auch auf die Städte mit dem höchsten Aufkommen an Touristen zu.
Wer sind die statistisch relevanten Straftäter?
Auch wenn die meisten Menschen denken, dass von Ausländern die meisten Straftaten begangen werden, weisen die tatsächlichen Statistiken andere Zahlen aus. Rund 7,2 Prozent aller Delikte werden von Ausländern begangen. Allerdings sind dabei die Einreise- und Aufenthaltsdelikte in dieser Zahl nicht erfasst. Rechnet man diese hinzu, ist jeder fünfte Straftäter in Deutschland ein Ausländer.
In Deutschland gibt es eine signifikante Zunahme von Straftaten durch ältere Menschen. Sie werden im Polizeijargon als „Ü-60-Gangster“ bezeichnet. Von ihnen wurden bundesweit rund 7,4 Prozent aller Straftaten begangen. Rund 48.000 Straftäter waren sogar älter als 70 Jahre und etwa 11.000 Straftäter hatten bereits ihren 80. Geburtstag hinter sich. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass hier vor allem Diebstahlsdelikte und ganz vorneweg Ladendiebstähle begangen werden. Hier dürfte auch die Altersarmut eine erhebliche Rolle spielen.
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