Als Region für das
In Großbritannien gibt es Forderungen nach einem dauerhaften Fracking-Verbot
Die offizielle Ankündigung des vorübergehenden Stopps der Fracking-Teststation durch Andrea Leadsom (Wirtschaftsministerin) dürfte Boris Johnson überhaupt nicht passen. Er hatte sich bisher stets für das Fracking zur Gewinnung von Schiefergas in Großbritannien ausgesprochen. Bei diesem Thema bekommt er auch im Parlament erheblichen Gegenwind. Die zur Labour-Partei gehörenden Abgeordneten fordern ein dauerhaftes Fracking-Verbot. Das will Boris Johnson allerdings noch nicht verhängen. Er wartet stattdessen auf neue wissenschaftliche Forschungsberichte, in denen ein konkretes Gefährdungsrisiko für die Bevölkerung bejaht oder verneint wird. Britische Umwelt- und Klimaschutzorganisationen betrachten den vorläufigen Fracking-Stopp als einen Sieg.
Was macht Fracking zur Schiefergasförderung so gefährlich und umweltschädlich?
Beim Fracking (auch Hydraulic Fracturing genannt) erfolgen Bohrungen. In die Bohrlöcher werden anschließend Flüssigkeiten mit hohem Druck eingebracht, um Risse im Gestein zu erzeugen, durch die das Schiefergas an die Oberfläche gelangen kann. Besonders kritisch ist das Hochvolumen-Hydrofracking, bei dem riesige Flüssigkeitsmengen mit einem Druck von mehreren Hundert Bar in die Bohrlöcher eingebracht werden. Sie verändern durch die Risserzeugung die Stabilitätsverhältnisse im Boden. Die Rissbildung selbst sorgt für kleinere Erdbeben. Die Veränderung der Stabilitätsverhältnis kann auch größere Erdbeben auslösen. Den Beweis dafür treten die Regionen an, in denen in Kanada intensiv Fracking betrieben wird. Dort gab es bereits Erdbeben bis zur Stärke 4,4 auf der Richterskala. Die nach der Schiefergasförderung erfolgende Abwasserverpressung kann noch stärkere Erdbeben auslösen. Das zeigt ein Blick auf die Erdbebentätigkeit rund um die Fracking-Stationen im US-Bundestaat Oklahoma.
Quelle: dpa
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