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Fettgewebe auch bei Krebserkrankungen gefährlich

Werden Krebstumore festgestellt, lassen sich viele von ihnen dank der modernen Medizin mittlerweile gut behandeln. Doch sobald die Krebszellen wandern und Metastasen bilden, wird die Behandlung schwierig. Bisher war unklar, wieso sich einzelne Krebszellen aus einem Tumor lösen können und in der Lage sind, sich über das Lymphsystem und die Blutbahnen im gesamten Körper auszubreiten. Man ging davon aus, dass nur einige bestimmte Krebszellen Metastasen ausbilden können. Doch jetzt haben Forscher etwas anderes herausgefunden.

Fettzellen können Metastasenbildung beeinflussen

Die Forscher des Barcelona Institute of Science and Technology haben sich das Ziel gesetzt, herauszufinden, warum Krebs streuen kann. Dafür haben sie sich Mundkrebszellen vorgenommen und überprüft, wie diese sich im Körper ausbreiten. Sie fanden eine besondere Zellart im Tumor, die für die Bildung von Metastasen verantwortlich sein könnte.

In den Tumorproben entdeckte das Forscherteam um Salvador Aznar Benitah einen kleinen Teil von Zellen, der ungewöhnlich viele Fettsäurerezeptoren aufwies. Aufgrund dieser Zellen stellten die Forscher die These auf, dass die Zellen durch die Fette, die sie wie magisch anziehen, in der Lage sind, sich vom Tumor zu lösen und an anderer Stelle im Körper anzusiedeln. Die Forscher injizierten diese Zellen aus menschlichen Proben in krebskranke Mäuse, um ihre These zu untermauern. Kurz darauf bildeten sich auch bei den Mäusen Metastasen. Beschleunigt wurde der Vorgang zudem durch eine fettreiche Ernährung der Mäuse.

Lässt sich die Bildung von Metastasen aufhalten?

Damit alleine gaben sich die Forscher jedoch nicht zufrieden und sie wollten herausfinden, ob sie die Metastasenbildung auch aufhalten können. Sie schalteten die Fettrezeptoren an den Tumorzellen mit speziellen Antikörpern aus. Der Tumor streute in der Folge wesentlich seltener, selbst die bereits vorhandenen Metastasen schrumpften. Im weiteren Versuchsverlauf wandten die Forscher die Antikörper auch bei anderen Krebsarten als dem Mundkrebs an und es gelang ihnen, auch bei Haut- und Brustkrebs Wirkungen zu entdecken.

Durch die aktuellen Forschungsergebnisse hat sich deutlich gezeigt, dass die als CD36-Zellen benannten Tumorzellen maßgeblich mit verantwortlich für die Metastasenbildung bei Krebs sind und auf bestimmte Fette in der Nahrung zurückgreifen. Allerdings müssen noch weitere Untersuchungen folgen, um herauszufinden, ob Krebspatienten sich generell fettärmer ernähren sollten oder auf bestimmte Fette in der Nahrung verzichten sollten, um den Krebs nicht streuen zu lassen.

Wenn diese Forschungen positiv verlaufen, könnte das Ausschalten der Fettsäurerezeptoren der CD36-Zellen zu einer wirksamen Therapie gegen die Metastasenbildung weiter entwickelt werden. Damit könnte eine ganze Reihe von Krebstumoren künftig besser behandelt werden.

Quelle: jaz

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