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Fachkräftemangel – wie schlimm wird es wirklich?

Die demografische Entwicklung führt zum massiven Fachkräftemangel. Die Babyboomer aus den 1950er und 1960er Geburtsjahrgängen gehen nach und nach in Rente, Nachwuchskräfte sind kaum vorhanden. So sieht das oft gemalte Horrorszenario aus.

Eine aktuelle Studie ergibt jedoch ein anderes Bild. Demnach werde der Fachkräftemangel nicht so dramatisch ausfallen, wie bisher angenommen. So soll die Zahl der Erwerbstätigen bis zum Jahr 2030 nur um rund zwei Millionen sinken, wie es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie heißt, die im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums durchgeführt wurde. Dieser etwas geringere Rückgang als erwartet, lässt sich darauf zurückführen, dass eine größere Zahl an Zuwanderern eingerechnet wurde.

So geht man dabei von einer Nettozuwanderung von 200.000 Menschen ab dem Jahr 2020 aus. Würde man deren Zahl auf 300.000 pro Jahr ausweiten, würden sogar nur 900.000 Fachkräfte weniger im Jahr 2030 zur Verfügung stehen.

Zuwanderung gegen Fachkräftemangel reicht nicht aus

Damit ist die Arbeitsmarktprognose für das Jahr 2030 besser ausgefallen als noch im Jahr 2012 angenommen, erklärte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles. Grund dafür sei, dass Deutschland bei den beliebtesten Einwanderungsländern mittlerweile bereits an zweiter Stelle stehe.

Trotzdem erklärte Nahles, dass die Zuwanderung alleine nicht ausreiche, um den Fachkräftemangel abzuwenden. Vielmehr forderte sie Unternehmen dazu auf, auch den Frauen im Job bessere Chancen zu ermöglichen. Dies sei aber nur möglich, wenn Beruf und Familie sich künftig besser vereinbaren lassen.

Fachkräftemangel wird bis 2050 deutlich ansteigen

Ebenfalls untersuchte man in der Studie, wie sich die Situation des Fachkräftemangels bis zum Jahr 2050 entwickeln werde. Und hier zeigt der demografische Wandel deutliche Probleme. Bis zu diesem Jahr soll die Zahl der Erwerbstätigen um acht Millionen zurückgehen. Das würde bedeuten, dass jeder fünfte Arbeitnehmer von heute aus dem Berufsleben ausgeschieden sei.

Quelle: Handelsblatt

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